VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Auf Wiedersehen 2019, Servus 2020!

db24-Gründer Oliver Griss blickt voraus ins neue Löwen-Jahr - mit erstaunlichen Resultaten auf vier Seiten. Und bitte: Nicht alles zu ernst nehmen, schließlich haben wir seit dem Zwangabstieg der Löwen eines gelernt: “Ist doch alles Satire!” Viel Spass!

JANUAR

Das neue Jahr geht richtig gut - und völlig untypisch für 1860 - los: Am 6. Januar, dem Tag des Trainingsauftakts, will Borussia Dortmund die vereinbarten 10 Prozent aus dem Weigl-Verkauf zu Benfica Lissabon (rund 2 Millionen Euro) auf das leere Löwen-Konto transferieren. Im dritten Stock der Geschäftsstelle schmeißt Michael Scharold eine spontane Retterparty, bestellt beim “Käfer” Hummersuppe, Lobster und Trüffel satt. Dazu gibt’s Giesinger Blasmusik. Als dann die Überweisung vollzogen ist, greift Geschäftsführer Michael Scharold in seine Aktentasche und holt völlig erschöpft sein Blutdruckgerät heraus. “Ich brauch jetzt erstmal zwei Wochen Urlaub.” Sein Kollege Günther Gorenzel verdreht die Augen: “Michi, Du bist a Wahnsinniger!” Beide einigen sich darauf, dass Scharold seinen Urlaubsantrag fallen lässt und Homeoffice in Bad Endorf umswitcht. Die Freude an der Grünwalder Straße währt nicht lange: Ex-Sportchef Gerhard Poschner meldet für den Weigl-Transfer Ansprüche an und verweist auf ein Protokoll mit dem ehemaligen Präsidenten Gerhard Mayrhofer. Seine Forderung: 100.000 Euro. Unterdessen gibt Reisingers “Lieblingssender”, das Bayerische Fernsehen, bekannt, dass Ex-Trainer Daniel Bierofka für den 12. Januar Studiogast bei Kultmoderator Markus Othmer ist. Die Löwen in Alarmbereitschaft, Präsident Robert Reisinger schreibt eine bestimmende SMS an den BR-Sportchef. Im Trainingslager in La Manga (Spanien) gibt’s eine Überraschung: Die Fans, die ebenfalls im Spielerhotel gebucht haben, dürfen nicht im selben Frühstücksraum speisen wie Mölders und Co. Pressesprecher Rainer Kmeth verweist auf die Vorbereitung auf das erste Heimspiel gegen Braunschweig: “Das ist eine Anordnung von Trainer Michael Köllner - er will sich nicht in die Karten schauen lassen, wie wir frühstücken.” Allesfahrer Franz Hell, der seinen Rücktritt vom Rücktritt am Neujahrstag verkündetete, reicht’s endgültig: “Das brauch ich nach 55 Jahren als Löwen-Fan nicht mehr.” Sportlich könnte das Jahr nicht besser beginnen: Der TSV 1860 schlägt im Löwen-Duell Eintracht Braunschweig durch ein spätes Mölders-Tor mit 1:0 - der Abstand auf Platz drei beträgt nur noch drei Punkte. Kartenchefin Angelika Frisch verrät bei einem Pläuschen im Löwenstüberl: “Wir hätten 5000 Tickets mehr verkaufen können, aber wir kennen ja unsere Pappenheimer…”

Was soll 1860 mit der Weigl-Kohle anstellen?

Umfrage endete am 15.01.2020 15:00 Uhr
Das Geld muss umgehend in die Mannschaft gesteckt und die Verträge der Leistungsträger verlängert werden!
53% (2987)
Das Geld soll für die nächsten zwei Spielzeiten verwendet werden.
14% (809)
Sofort die Mannschaft punktuell verstärken, um aufzusteigen!
13% (732)
Die Kohle soll zu 100 Prozent an Mehrheitsgesellschafter Ismaik gehen, um Kredite abzulösen.
5% (306)
Ich würde die Kohle komplett ins NLZ stecken.
5% (255)
Tilgung Kredit Bayerische
4% (243)
Sparen, für schwere Zeiten!
3% (172)
Das Trainingsgelände gehört saniert: u.a. sind neue Umkleidekabinen für die Jugend notwendig.
2% (126)

Teilnehmer: 5630

FEBRUAR

Nachdem Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik inzwischen 100.000 Facebook-Freunde vorweisen kann, wird Robert Reisinger stinkig und plant seinen PR-Berater Alfons Seeler (Wochenanzeiger) auszutauschen. Dr. Markus Drees schmeckt das nicht und verschickt im Verwaltungsrat eine Sammelmail: “Das dürfen wir nicht zulassen.” Reisinger antwortet beleidigt: “Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass, funktioniert nicht. Ich bin am überlegen, ob ich mir die nächste Sitzung überhaupt antue. Da geh ich lieber mit meinem Sohn in Star Wars 11. Da gewinnen wenigstens die Guten.” Als der Verwaltungsrat erfährt, welchen Personalwunsch Reisinger hat, kommt’s zum Umdenken. Der Ober-Löwe stellt in einer feierlichen Pressekonferenz im “Trepperlwirt” “11 Freunde”-Gründer Philipp Köster,erklärter Kommerzfeind und Investoren-Gegner, vor. Kösters Bedingung: Ein Freundschaftsspiel zwischen 1860 und seinem Klub Arminia Bielefeld auf der Schyrenwiese. Die Experten allerorts schwärmen von den Löwen, die inzwischen Platz drei übernommen haben. Vize Hans Sitzberger: “Das ist ein völlig neuer Fußball.” db24 erfährt, dass es Reisinger und sein Gefolge weiterhin auf die Kündigung des Kooperationvertrages abgesehen haben. Ist die “vereinenstattspalten”-Aktion einfach nur vorgeschoben, um abzulenken? Es bleibt spannend.

55521.JPG

MÄRZ

Geschäftsführer Michael Scharold hat wenige Tage vor der der geplanten Einreichung der Lizenz-Unterlagen für die Zweite Liga seinen Sylt-Urlaub gebucht - ohne, dass er dies mit Geschäftsführer-Kollege Gorenzel abgestimmt hat. Der Grund wird kurz später bekannt: Scharold kann immer noch kein zweitliga-taugliches Stadion vorweisen, nachdem er sich von Unterhaching, Ingolstadt und Regensburg jeweils einen Korb eingefangen hat. 1860 läuft die Zeit davon - am Ende vermittelt Trainer Michael Köllner zwischen den Löwen und Nürnberg. Damit ist auch klar: Sollte 1860 aufsteigen, werden in der Zweitliga-Saison 13 Spiele im Nürnberger Frankenstadion ausgetragen. Vier Spiele dürfte 1860 im altehrwürdigen Grünwalder Stadion ausrichten. Kurz nachdem Dieter Reiter (SPD) als Münchens OB wiedergewählt wird, lädt Robert Reisinger zur Pressekonferenz. db24 wird ausgesperrt. Aber das Ergebnis ist längst bekannt, der Ober-Löwe wird den Reportern sagen: “Es geht hoid ned. Wir haben alles versucht.” Fast zeitgleich verschickt das Rathaus eine Presserklärung - der Inhalt: Das Grünwalder Stadion wird nicht um- bzw. ausgebaut. Wenige Stunden später protestieren Freunde der Kultstätte am Marienplatz. Insider verraten, dass Reisinger längst in alles involviert gewesen sein soll. Das Löwenmagazin distanziert sich ab diesem Zeitpunkt von Reisinger.