VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (FOTO)

Es gibt zwei Langzeit-Serien beim TSV 1860, die im Gedächtnis bleiben. In der Zeit von Februar 1990 bis Juni 1991 legte der unvergessene Karsten Wettberg mit seiner Mannschaft eine sensationelle Serie von 54 Pflichtspielen ohne Niederlage in der Bayernliga hin und kehrte mit dem Klub in die Zweite Liga zurück. Die andere Serie ist auch beachtlich: In der Saison 2004/2005 schaffte Reiner Maurer (er wurde gestern 60) das Kunststück, dass er mit seiner Mannschaft bis zum wertlosen Saisonfinale gegen Ahlen (3:4) 16mal in Folge unbesiegt blieb - doch der sofortige Wiederaufstieg gelang den Löwen mit einer Auswahl an A-Nationalspielern und Toptalenten nicht. 1860 wurde nur undankbarer Vierter - auch weil die Maurer-Elf am Ende zu viele Unentschieden (12) sammelte.

Auch die Serie der 20er-Löwen ist nach dem 1:1 in Meppen schon beachtlich: Das harterkämpfte Unentschieden im Emsland war das 11. Spiel ohne Niederlage. Michael Köllner ist mit seiner Mannschaft auf den Spuren von Reiner Maurer. Je länger die Serie dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der TSV 1860 noch aktiv in den Aufstiegskampf eingreift. Obwohl die Mannschaft zuletzt nur auf drei Unentschieden kam, ist der Rückstand auf Platz 2 auf sechs Punkte geschrumpft. Der derzeitige Tabellendritte Unterhaching hat nur einen Sieg mehr als 1860 auf dem Konto.

Packt 1860 die Chance beim Schopfe, zumal sich inzwischen an der Spitze ein Schneckenrennen entwickelt hat? Günstig ist, dass die Köllner-Elf jetzt zwei Heimspiele vor der Brust hat: Erst kommt Magdeburg, dann Chemnitz. Wetten, dass die Löwen mit zwei Siegen im Grünwalder Stadion bis zum Ende um den Aufstieg spielt?