1860-Fanszene: "Hass" auf Hopp, RB oder die Roten ist Bestandteil der Fankultur!
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 06.03.2020 18:48
- 126 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Steigen die Löwen-Ultras in den Protest gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp und den DFB beim Auswärtsspiel in Jena (Samstag, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker) ein?
Zuletzt hat sich die Fanszene des TSV 1860 ausschließlich in der Ausgabe des “Brunnenmiller” geäußert: “Wie kann man einen um den deutschen Fußball verdienten (Ehren)-Mann wie Dietmar Hopp nur schmähen oder gar ins Fadenkreuz setzen? Unfassbare Szenen waren das bei der Partie Mönchengladbach gegen RB Leipzig in der Gladbacher Nordkurve. Sportdirektor Maxi Eberl scheibenwischerte heftigst in Richtung der Fans, hatte mal wieder die 50 Hornochsen ausgemacht, die das Fußballfest hier zerstören würden. Beissreflexe aus überwunden geglaubten Zeiten. Aber die Reflexe funktionieren halt leider noch immer…Junge Ultras werden stigmatisiert und (zu Unrecht) in eine rechte Ecke gestellt. Der in den meisten deutschen Fankurven vorherrschende antirassistische Konsens geht gerade explizit auf das Wirken der Ultras zurück. Sie jetzt im Kontekt von Hanau in dieselbe ‘Hass’-Ecke zu stellen, in der Nazis verortet sind, ist nicht nur faktisch völlig falsch, sondern auch für deren Selbst- und Außenwahrnehmung gefährlich. ‘Hass’ (beispielsweise auf Hopp, RB oder die Roten) ist Bestandteil der Fankultur, mag moralisch grenzwertig sein, aber tötet nicht. Rassismus tötet. Die moralisch einwandfrei sogenannte ‘Mitte’ verfällt gerade in aus den 80er Jahren gekannte Muster: Fußballfans sind rechts, dumm, gefährlich, sprühen nur von Hass und zestören natürlich den Sport! Löwenfans schaltet das Hirn ein…!”