VON OLIVER GRISS

Es ist sehr löblich, dass die vier deutschen Champions League-Teilnehmer, darunter der FC Bayern und Borussia Dortmund, einen Corona-Topf mit 20 Millionen Euro für finanziell schwache Klubs aus der Ersten und Zweiten Liga aufstellen…

Das ist ein tolles Signal und als Zeichen der Solidarität innerhalb der DFL zu werten - doch was ist mit der im DFB eingegliederten Dritten Liga, die immer wieder die Talente für die große Fußballbühne produziert und längst kein Stiefkind mehr ist? Wann wird sich mit den Traditionsklubs 1860, Lautern, Rostock oder Magdeburg solidarisch gezeigt? Hat der große Fußball die Dritte Liga in Corona-Zeiten vergessen?

Unsere Liga wackelt gewaltig. 16 (!) Drittliga-Vereine sind bereits in der Kurzarbeit. Dauert die Corona-Krise länger als über den Sommer hinaus, drohen massenweise Insolvenzen. 90 Prozent der Klubs leben von der Hand in den Mund, weil der Ligabetrieb mit 1,2 Millionen Euro aus dem TV-Topf, den Sponsoren-Tarifen und den Zuschauer-Einnahmen nicht zu stemmen ist. Das war auch schon vor Corona bekannt, man hat aber nichts unternommen. Die Drittliga-Klubs müssen jetzt GESCHLOSSEN ein Zeichen setzen.

Besonders die Rolle der DFB-Bosse ist in diesen harten Tagen zu hinterfragen: Anfangs hatte der Verband die Klubs noch mit Darlehensankündigungen ruhiggestellt. Inzwischen wollen Fritz Keller, Dr. Rainer Koch & Co. nichts mehr von finanzieller Hilfe für die Dritte Liga wissen. Ist das die gelebte Solidarität, die eingefordert, aber nicht umgesetzt wird?

Steht endlich zu Euren Aussagen und rettet die Dritte Liga!