VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der TSV 1860 hat laut Präsident Robert Reisinger seine Mitgliederversammlung für den 12. Juli geplant - ob diese aber auch im üblichen Rahmen (Zenithhalle) stattfindet, ist aufgrund der Corona-Krise mehr als fraglich. Zwar stehen keine Neuwahlen an, doch neben einigen Anträgen (u.a. für die Satzungsänderung einer Briefwahl) könnte auch eine mögliche Kapitalerhöhung auf die Tagesordnung kommen.

Doch wie durchführen? Damit die Vereine während der Corona-Krise handlungsfähig bleiben, hat der Bundestag bis zum Ende der Pandemie die Paragraphen geändert. Mit dem “Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht” ergeben sich für die Vereine nun Möglichkeiten diese problematische Situation aufzulösen.

So können Mitgliederversammlungen nun auch virtuell durchgeführt werden und Mitglieder können ihre Mitbestimmungsrechte auch ohne Teilnahme schriftlich oder im Wege der elektronischen Kommunikation ausüben. Für die Beschlussfassung sollen nicht mehr die Stimmen aller Vereinsmitglieder erforderlich sein. Für den Online-MV-Beschluss soll dieselbe Mehrheit wie für einen Beschluss gelten, der in der Mitgliederversammlung gefasst wird. Zum Schutz der Mitglieder wird allerdings geregelt, dass der Beschluss nur wirksam zustande kommt, wenn die Hälfte der stimmberechtigten Vereinsmitglieder die Stimme abgibt.

Die über 23.000 Mitglieder werden gespannt verfolgen, wie flexibel der TSV 1860 in diesen schwierigen Zeiten ist und sich möglicherweise neuen Wegen öffnet. Am Geld dürfte es nicht scheitern, schließlich betont Reisinger immer wieder, dass es dem e.V. finanziell - anders als der KGaA - ausgesprochen gut ginge…