VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der Münchner Virologe Alexander Kekulé hält eine Fortsetzung der Bundesliga ab Mai für möglich. “Machbar ist alles”, sagte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Halle/Saale am Samstagabend im “Aktuellen Sportstudio”: “Man kann sich überlegen, wie man die Bundesliga-Spieler speziell absichert, dass sie in der Lage sind zu spielen.”

Für die Spieler sei dies aber mit drakonischen Maßnahmen verbunden. “Man müsste für sie selbst den Lockdown verlängern. Sie müssten privat unter besonderen Sicherheitsbedingungen weiterleben. Die ganze Mannschaft müsste in eine Art Spezialquarantäne. Außerdem müsste man sie vor jedem Spiel neu testen”, sagte Kekulé. Insgesamt bräuchte man bei diesem Vorhaben insgesamt bis zum Saisonende ungefähr 20.000 Tests.

Man müsse auch berücksichtigen, dass die Spieler nicht zur Risikogruppe gehören, sagte der 61-Jährige: “Rein virologisch wäre das Problem deshalb lösbar. Aber nur, wenn man eine Art spezielle Blase für die Fußballspieler schafft.”

Nach Ansicht von Kekulé könnten Fußballspiele im Jahr 2020 - er nannte bei seinen Einschätzungen neben der 1. Liga auch das deutsche Unterhaus - überhaupt nur noch vor Geisterkulissen stattfinden. “Ich würde für dieses Jahr nichts mehr planen mit Publikum”, sagte der Virologe. “Da wäre ich pessimistisch. Es sieht nicht so aus, als könnten wir dieses Jahr so etwas noch ernsthaft ins Auge fassen.”

Heißt auch für 1860 wohl: Keine Spiele mehr mit Zuschauern in diesem Jahr - und damit auch keine Einnahmen in diesem Bereich.