Schluss mit der Konfrontation: Drittliga-Klubs verfolgen gemeinsames Ziel
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 21.04.2020 17:26
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Haben sich wieder alle ganz doll lieb?
Der DFB, der Ausschuss Dritten Liga und die Führungen der 20 Klubs haben sich in einer weiteren Sitzung zur aktuellen Situation der Dritten Liga und dem weiteren Vorgehen ausgetauscht. Der DFB lieferte in seiner Eigenschaft als Ligaträger vertiefende Informationen und Fakten zu den Szenarien, die in der 3. Liga diskutiert werden. Der Verband brachte dabei unter anderem zum Ausdruck, dass seine grundsätzliche Aufgabe statutengemäß die Organisation, Durchführung und Sicherstellung des Spielbetriebs ist.
Als wichtigstes Ergebnis der Sitzung wurde laut dfb.de festgehalten: Ungeachtet zum Teil unterschiedlicher Auffassungen unter den Klubs ist es das gemeinsame Ziel aller Beteiligten, eine tragfähige Lösung zu finden, um die 3. Liga in ihrer bewährten Struktur zu erhalten und ihre Zukunft als Profiliga zu sichern. In diesem Zuge verständigten sich alle Klubvertreter mit dem DFB und dem zuständigen Ausschuss darauf, sich nach den öffentlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Tage wieder auf eine versachlichte, konstruktive und vor allem zielführende Diskussion zu konzentrieren.
“Dies ist unerlässlich für eine sachgerechte Entscheidungsfindung”, erklärt Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga. “Öffentliche Konfrontationen beschädigen - völlig unabhängig vom Inhalt der einzelnen Meinungen - die 3. Liga und ihre Vereine. Darüber hinaus tragen sie nicht zu Lösungen bei, sondern erschweren sie nur.”
Zuletzt hatten sich die bayerischen Drittliga-Klubs gegen einen Saison-Abbruch ausgesprochen - der Konter folgte keine 24 Stunden später: Acht Vereine unterschrieben ein Positionspapier - gegen Geisterspiele. Danach hatte sich der DFB eingeschaltet, und die Klubs um Contenance gebeten.
Neben der sportlichen Betrachtung wurden im Rahmen der Videokonferenz seitens des DFB wirtschaftliche, rechtliche und kommunikative Aspekte in verschiedenen Facetten beleuchtet, um eine vertiefende Meinungsbildung innerhalb der Klubs zu ermöglichen. Auch Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung wurden erörtert. Hierbei besteht klare Einigkeit, dass weitergehende Entscheidungen in Bezug auf den Spielbetrieb der 3. Liga zwingend von den behördlichen Verfügungsgrundlagen abhängig sind und unter strikter Beachtung der gesundheitspolitischen Vorgaben erfolgen werden.
Im nächsten Schritt wird sich das DFB-Präsidium am Freitag in seiner turnusmäßigen Sitzung mit den Rahmenbedingungen für eine gegebenenfalls mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Bundesspielklassen befassen. Auf dieser Grundlage werden die Drittligisten zu Beginn der kommenden Woche zur nächsten gemeinsamen Sitzung zusammenkommen, um auf der dann vorliegenden Faktenlage gemeinsam zu einem fundierten Meinungsbild zu kommen.
Die Entscheidung über eine Fortsetzung der Saison in der 3. Liga würde - abhängig von der konkreten Ausgestaltung - durch den DFB-Vorstand beziehungsweise das DFB-Präsidium getroffen werden. Über den Abbruch der Saison in der 3. Liga müsste ein Außerordentlicher DFB-Bundestag unter Beachtung der damit verbundenen Fristen entscheiden.
Der TSV 1860 will sich bis zum Freitag in der Drittliga-Posse nicht mehr äußern, die wöchentliche Pressekonferenz per Video entfällt.