Social Distancing auf der 1860-Haupttribüne: Stimoniaris jubelt - Reisinger fehlt
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 02.06.2020 09:25
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
In der zweiten Juni-Woche soll der neue Geschäftsführer und damit Nachfolger von Michael Scharold vom 1860-Beirat bestellt werden - der e.V. will Nicolai Pfeifer vom Fünftligisten Stuttgarter Kickers ins Rennen schicken. Ob der ehemalige Nike-Mann auch für die Investoren-Seite kompatibel ist, ist äußerst fraglich. Hasan Ismaik wünscht sich für das Unternehmen, bei dem er 60 Prozent der Anteile hält, einen erfahrenen Mann - ob der 39-jährige Pfeifer dies ist? Es riecht wieder einmal nach einer 50+1-Entscheidung - und das obwohl das Präsidium vor kurzem noch von einer gemeinschaftlichen Lösung gesprochen hatte.
Am Sonntagnachmittag hätten die beiden Gesellschafterseiten beim 3:2-Triumph über Spitzenreiter MSV Duisburg jedenfalls die Gelegenheit gehabt, sich bezüglich der wichtigen Personalie auszutauschen, denn der Aufsichtsratsvorsitzende Saki Stimoniaris, der als Vertrauter von Hasan Ismaik gilt, saß an der Seite von Anthony Power auf der Haupttribüne.
Doch es gab ein kleines feines Problem: Präsident Robert Reisinger, der oberste Repräsentant des eingetragenen Vereins, fehlte im Grünwalder Stadion. Stattdessen hatte der e.V. drei andere Vertreter auf Giesings Höhen geschickt: Vize Hans Sitzberger, 1860-Verwaltungsrat Sebastian Seeböck (er hielt vor einigen Jahren ein Anti-Ismaik-Plakat auf der Tribüne in den Händen) und Fußball-Abteilungsleiter Roman Beer in eigener Fankollektion. Die Kälte zwischen beiden Lagern war für die anwesenden Reportern zu spüren.
Und selbst als der eingewechselte Prince Owusu kurz vor dem Ende den vielumjubelten Siegtreffer in Zidane-Manier erzielte, würdigten sich die beiden Seiten keines Blickes. Social Distancing in Vollendung.
Es ist also nicht davon auszugehen, dass die beiden Gesellschafter einen Schritt aufeinander zugehen - wieder einmal zum Nachteil von 1860? Viel Zeit haben die beiden Seiten nicht mehr, dies wie Männer zu regeln.
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