VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Von Platz 1 bis Platz 18 ist für den TSV 1860 sechs Spieltage vor Abpfiff der Dritten Liga noch alles drin - zumindest theoretisch. “Dann haben wir unser Ziel, die Klasse zu halten, ja noch nicht erreicht”, sagte Trainer Michael Köllner süffisant vor dem Auswärtsspiel bei Viktoria Köln (heute, 20.30 Uhr, db24-Ticker).

Doch der 50-jährige Oberpfälzer weiß auch, obwohl er es nicht ausspricht: Wollen sich die Löwen nach dem 0:1 gegen Hansa Rostock im Aufstiegskampf zurückmelden, dann benötigt seine Mannschaft heute bei den abstiegsbedrohten Domstädtern, bei denen Trainer Pavel Dotschev gesperrt ist, einen Dreier. Egal wie.

Und ausgerechnet die Bayern-Amateure könnten im Aufstiegskampf das Zünglein an der Waage sein, nämlich dann, wenn der Nachwuchs der Roten einen der ersten drei Plätze in der Endabrechnung belegt, würde den Löwen am Ende sogar Platz vier reichen, um sich für die Relegationsspiele für die Zweite Liga zu qualifizieren (db24 berichtete). Derzeit liegen die Bayern-Bubis auf Platz 2. Die Chancen sind also günstig - wenn die Köllner-Elf heute in Köln gewinnt.

Dass sich die nicht aufstiegsberechtigten Bayern im Endspurt so ins Zeug legen, gefällt Köllner: “Das hat ein positives Geschmäckle. Das find ich gut, wenn zwei Vereine zusammenhalten. Uns trennt nur eine Straße.”

Und weil Köllner im Gegensatz zu anderen Protagonisten bei 1860 den Knigge beherrscht, lobt er den Lokalrivalen: “Man darf eines nicht vergessen: Ohne die Unterstützung von Bayern, Dortmund, Leipzig und Leverkusen wären wir nicht in der Situation, dass die Dritte Liga aktuell am Start ist. Das werden wir nicht vergessen. Dass der FC Bayern mit einer Riesenmannschaft sein maximales Leistungsvermögen ausschöpft, ist sportlich fair. Das ist klasse. Das freut mich nicht nur, weil wir vielleicht davon profitieren. Dass zwischen Bayern und 1860 immer eine Rivalität sein wird, ist das eine. Das werden wir im Derby irgendwann wieder sehen. Dass wir auf den Zusammenhalt und die Solidarität vom FC Bayern angewiesen und am Ende glücklich waren, ist auf dem anderen Papier aber genauso wichtig.”