VON OLIVER GRISS

Um diesen Arbeitsplatz kann man Michael Köllner (50) schon irgendwie beneiden. Braungebrannt sitzt er auf der Dachterrasse im 1860-Quartier Dilly in Windischgarsten - hinter ihm: Das traumhafte Bergpanorama. Bevor er das 60-Minuten-Interview mit db24 und den zwei führenden Münchner Tageszeitungen “AZ” und “TZ” beginnt, wird der Löwen-Trainer verkabelt. “Für einen Imagefilm”, verrät Pressesprecher Rainer Kmeth und schmunzelt: “Es wird keine zweite Sky-Doku. Das Filmteam kommt aus Wien…”

Positives Image kann der TSV 1860 in diesen Tagen gut gebrauchen. Negatives blendet Köllner im Gespräch weitgehend aus. “Ich bin zufrieden, wie alles läuft und will nicht klagen”, predigt der Oberpfälzer immer wieder. Was ihm allerdings missfällt - und das hat er in seinen zehn Monaten bei den Löwen mitbekommen: Das raue Klima zwischen den eigenen Fans inklusive dem Umgang mit dem Herzensverein. “Mir missfällt”, so Köllner, “wie die Leute mit ihrem eigenen Verein umgehen. Egal, welcher Beitrag geschrieben wird, es wird sofort was Negatives gesucht. Da schießt der eine gegen den anderen. Das ist natürlich auch ein Gesellschaftsproblem - aber ich muss mit der Gesellschaft nicht mitleben.” Auch Köllner - wünscht sich wie Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik - Einigkeit im Klub. Kritik ist ok, aber der Ton macht die Musik.

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Die wichtigsten Fragen, die die Fans seit Wochen beschäftigen, durften auf Bitte von Pressesprecher Rainer Kmeth am Mittwochabend nicht gestellt werden: Wann ist die offizielle Etaterhöhung durch? Mit welchem zusätzlichen Budget kann der Trainer planen? Auf welche Spielertypen auf dem Transfermarkt fokussiert sich Köllner? “Jetzt könnt ihr eure Schlagzeilen selber machen”, scherzte der Trainer mit einem Augenzwinkern.

Die wichtigsten Aussagen des Trainers gibt es demnächst - hier.