VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Bevor es mit dem DFB-Pokal richtig losgeht, gibt es schon den ersten großen Aufreger…

Mittendrin: Der Bayerische Fußballverband, Türkgücü und der FC Schweinfurt.

Was ist passiert? Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München hat beim Münchner Landgericht I laut Erklärung vom Freitagnachmittag per Einstweiliger Verfügung seine Teilnahme an der ersten Hauptrunde erwirkt, was zum Nachteil von Schweinfurt 05 ist. Die Unterfranken hätten am Sonntag in der Schalke-Arena um den Einzug in die 2. Runde gespielt. Jetzt erscheint die Austragung sehr unwahrscheinlich.

Ziemlich sicher: Türkgücü darf jetzt gegen Schalke ran.

“Das Urteil ist noch ganz frisch. Wir warten jetzt auf weitere Informationen seitens des DFB”, sagte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny dem SID. Der Verband konferiert nach SID-Informationen derzeit mit dem BFV, um eine Lösung zu finden.

Der BFV meldet grundsätzlich den Sieger des Landespokals und die beste bayerische Amateurmannschaft für den DFB-Pokal, den Meister der Regionalliga Bayern. Nachdem die Liga aber aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, gab es keinen regulären Meister. Zu diesem Zeitpunkt war Türkgücü souveräner Tabellenführer, zum Zeitpunkt der Meldung für den DFB-Pokal allerdings schon Drittligist. Der BFV wertete aus diesem Grund und auf Basis einer Satzungsänderung Schweinfurt als Tabellenzweiten der vergangenen Saison als beste Amateurmannschaft, Türkgücü klagte gegen diese Sicht.

Gemäß Urteil müsse der BFV “die Meldung von Schweinfurt widerrufen und Türkgücü zum Pokal melden”, teilte Türkgücü mit: Der DFB müsse diese Maßnahmen zulassen. “Die kurzfristige Satzungsänderung des BFV, die Schweinfurt 05 zum DFB-Pokal zugelassen hätte, zeigt, dass die ursprüngliche und stets von Türkgücü München verteidigte Position rechtmäßig ist”, erklärte Kothny: “Unsere Teilnahme an der 3. Liga war von Anfang an auch mit der geplanten Teilnahme am DFB-Pokal verbunden.”

Wie reagiert BFV-Präsident Dr. Rainer Koch auf diese spektakuläre Entscheidung? Auf der Webseite des Verbandes wird noch nicht auf den Fall eingegangen.