VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (SAMPICS)

Wer Michael Köllner (50) auf der Zoom-PK am Dienstag verfolgt hat, fühlt sich als Fan des TSV 1860 bestätigt: Ja, dieser Trainer ist ein Mehrgewinn. Wenn der Oberpfälzer glaubt, dass seine Mannschaft zu unrecht kritisiert wird, dann wird er energisch (“Das ist der Fluch der guten Tat”). Er gibt sich aber auch als bester Verkäufer des Vereins: Er preist Artikel aus dem eigenen Fanshop an - oder legt den Fans das 12. Mann-Ticket ans Herz.

Heute hat Köllner aber eine wichtigere Rolle: Es geht um die Verteidigung der Tabellenspitze der Dritten Liga. Mit einem Sieg über Saarbrücken (19 Uhr, db24-Ticker) kann sich der TSV 1860 die Verfolger vom Leib halten - schon bei einem Unentschieden droht der Verlust von Platz 1, jedoch müsste dazu auch Viktoria Köln gleichzeitig gegen die Bayern-Amateure gewinnen. Auch der FC Ingolstadt (in Lautern) könnte theoretisch bis nach ganz vorne vorstoßen. “Für jeden Sportler ist es das Größte, erfolgreich zu sein. Letztes Jahr mussten wir der Musik hinterherlaufen, das hat Kraft gekostet. Die Punkte, die wir haben, nimmt uns keiner mehr. Wir sind eine verschworene Gemeinschaft - das ist unser Trumpf.”

Das, was der in dieser Saison noch ungeschlagene TSV 1860 bislang erreicht hat, ist richtig gut. Doch Ausrasten ist nicht. Die Konkurrenz schläft nicht - und das weiß auch Köllner. “Saarbrücken ist ein Kaliber. Die haben einen Top-Kader”, erklärte der Trainer: “Nach mehreren Anläufen hat es mit dem Aufstieg geklappt. Diese Euphorie und die von den erfolgreichen Spielen im DFB-Pokal in der vergangenen Saison bringen sie mit. Dazu ist Saarbrücken finanziell gut aufgestellt. Sie kommen mit einer breiten Brust, versuchen die Dinge spielerisch zu lösen. Uns wird sicher nichts geschenkt, aber das sind die schönsten Spiele.“