VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der 27. Mai 2018. Es war ein Ereignis für die jüngere Fan-Generation des TSV 1860 - der Aufstieg in die Dritte Liga. Endlich mal stand der Verein auf der Gewinnerseite. In der Relegationsschlacht hatten die Löwen den 1. FC Saarbrücken nach einem 3:2 im Hinspiel auch im Rückspiel im Grünwalder Stadion niedergekämpft und ein 2:2 erreicht. Die sofortige Rückkehr in den Profifußball war geschafft. Eine tragende Rolle in diesem historischen Spiel auf Giesings Höhen hatte Benny Kindsvater. Beim Stand von 0:2 hatte der kurz zuvor eingewechselte Traunreuter geschickt den Elfmeter heraus geholt, den Sascha Mölders zum 1:2 eiskalt verwandelte. Auch mit diesem Ergebnis wäre 1860 aufgestiegen.

Heute ist der 27-jährige Kindsvater arbeitslos. Sein Vertrag wurde beim TSV 1860 im vergangenen Sommer nicht verlängert - seitdem hält er sich beim Regionalligisten SV Wacker Burghausen fit. “Der Verein gibt ihm die Möglichkeit, sich dort fit zu halten - das ist super”, sagt Kindsvaters Berater Serafino Luzzi gegenüber db24, “aber Benny sieht sich schon noch in der Dritten Liga. Er ist erst 27.”

Nach db24-Informationen beschäftigen sich mehrere Vereine mit Kindsvater, auch mit dem 1. FC Saarbrücken hat es in den letzten Wochen Kontakt gegeben. Noch ist aber keine Entscheidung gefallen. “Es hat Gespräche mit Jürgen Luginger, aber auch mit Marcus Mann gegeben”, bestätigt Luzzi, der aber auch weiß: “Corona hat viel verändert.”

Wenn heute um 19 Uhr die Neuauflage dieses Relegationskrimis zwischen 1860 und Saarbrücken im leeren Grünwalder angepfiffen wird, dann wird vermutlich auch bei Kindsvater daheim vor dem TV-Gerät eine kleine (Freuden)-Träne über die Wange rollen…