Türkgücü kontra BFV: "Leider keine andere Wahl"
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (Foto)
- 29.10.2020 18:10
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
“Geht’s raus und spielt’s Fußball” - mit diesem Beckenbauer-Spruch hoffte DFB-Vize Dr. Rainer Koch auf das Ende der Pokal-Affäre zwischen Türkgücü München dem BFV. Von wegen: Jetzt knallt’s erst richtig. Nachdem BFV-Vize Reinhold Baier Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny (23) als “hochmütigen Geschäftsführer” abkanzelte, kontert der Drittliga-Aufsteiger jetzt in Form einer Presseerklärung. “Türkgücü München hat die Entscheidung des BFV-Schiedsgerichts vom vergangenen Dienstag mit größter Irritation zur Kenntnis genommen. All unsere Versuche, das Schiedsgericht dazu zu bewegen, den Parteien und sich selbst ausreichend Zeit für das Schiedsverfahren zu geben, wurden vom Schiedsgericht aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgeblockt. Heraus kam nun ein sichtlich übereilter Schiedsspruch, der nicht ansatzweise den Ansprüchen genügt, die an eine gerichtliche Entscheidung zu stellen sind.”
Und weiter: “Der Schiedsspruch übergeht wesentliche Teile des Sachverhalts und ist in seiner Begründung nicht nur rechtlich unvertretbar, sondern im Vergleich zur ausführlichen rechtlichen Würdigung des Landgerichts München auch geradezu grotesk oberflächlich. Vor allem verneint das Schiedsgericht, das über keine erkennbare Expertise im Kartellrecht verfügt, in einem einzigen Absatz die von der Kartellrechtskammer des Landgerichts München festgestellte Kartellrechtswidrigkeit der Meldung des 1. FC Schweinfurt 05 e. V. – dieses Ergebnis erreicht das Schiedsgericht nur dadurch, dass es sämtliche Entscheidungen des Bundesgerichtshofs ignoriert, auf die sich das Landgericht München auf den Seiten 16 und 17 seiner Entscheidung stützen konnte.”
Türkgücü wird sehr deutlich in Richtung “Haus des Fußballs”: “Da der BFV anscheinend um jeden Preis an der laut Landgericht München rechtswidrigen Meldung des 1. FC Schweinfurt 05 e. V. festhalten will, haben wir leider keine andere Wahl, als gegen diesen Schiedsspruch des BFV-Schiedsgerichts vorzugehen und den uns hierdurch entstehenden Schaden ersetzt zu verlangen.”
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