VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der deutsche Fußball geht in Corona-Zeiten in eine ungewisse Zukunft - und das trotz des neuen Impfstoff-Wundermittels von Biontech…

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, sagte nach dem G15-Treffen der Bundesliga: “Es ist wichtig, dass wir diesen Spirit, der uns im April ausgemacht und der den Re-Start der Bundesliga möglich gemacht hat, aufrecht halten. In diesen schweren Zeiten müssen wir gemeinsam und loyal zusammenarbeiten, um am Ende des Tages das wieder hinzubekommen, was wir uns sehr wünschen: Zuschauer in den Stadien.”

Überrascht ist Rummenigge vor allem über das Gebaren vieler kleineren Vereine: “Wir sind irritiert, dass vier Bundesligisten und zehn Zweitligisten ein Impulspapier aufgesetzt und versandt haben. Damit haben sie sich aus unserer Sicht in der Solidargemeinschaft DFL in diesem Punkt separiert, weil in dieser Frage das DFL-Präsidium exklusiv die Entscheidungshoheit hat. Es liegt auf der Hand, dass man mit dem Impulspapier über die Öffentlichkeit Einfluss auf das DFL-Präsidium nehmen wollte, um Umverteilungen zu Lasten der größeren und erfolgreicheren Clubs vorzunehmen. Es hat uns nicht nur irritiert, sondern auch sehr verwundert, dass dies von kleineren Clubs wie Mainz, Bielefeld und auch vielen Zweitligisten unterschrieben wurde. Es war immer ein wichtiges Gut, dass alle 36 Clubs gut, loyal und harmonisch zusammen gearbeitet haben. Es ist das erste Mal, dass sich Clubs außerhalb dieser Solidargemeinschaft positioniert haben.”

Fakt ist: Die 36 Vereine der 1. und 2. Liga werden ab Sommer 2021 mit weniger Geld aus der TV-Vermarktung auskommen müssen. Rummenigge dazu: “Wir haben ab der Saison 21/22 zwei Probleme auf dem Tisch: Wir werden national geschätzt wohl etwa 200 Millionen Euro weniger TV-Einnahmen und auch etwa knapp 100 Millionen weniger internationale TV-Einnahmen haben. Alleine durch diesen Ausfall haben alle 36 Clubs schon mal brutto weniger, egal, ob sie Bayern München oder Jahn Regensburg heißen.”

Was in der Konsequenz vermutlich heißt: Die Dritte Liga kann sich abschminken, künftig mehr Geld in der Tüte zu haben. Aktuell wird jedem Drittliga-Verein, außer dem FC Bayern II, pro Saison rund 1,2 Millionen Euro überwiesen. Die Löwen sind auch in der nächsten Saison durch die Hilfe aus Abu Dhabi auf jeden Fall abgesichert.