Ex-Referee Rafati: Köln-Torschütze hätte Rot sehen müssen - und Foul an Mölders war Elfmeter
- VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (SAMPICS)
- 07.12.2020 15:10
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VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (SAMPICS)
Ex-Fifa-Schiedsrichter Babak Rafati analysiert für das Online-Portal liga3-online.de die strittigen Situationen in der Dritten Liga - bei der 1:2-Pleite des TSV 1860 bei Viktoria Köln sah der ehemalige Bundesliga-Referee gleich zwei Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Harm Osmers zum Nachteil der Gäste.
Szene 1: Der Kölner Patrick Koronkiewicz, später Torschütze und Vorlagengeber zum 2:1-Siegtor, tritt Fabian Greilinger in der 36. Minute bei einem Zweikampf im Mittelfeld auf das Schienbein, sieht von Schiedsrichter Harm Osmers aber keine Karte. Rafati dazu: “Greilinger wird auf der linken Angriffsseite angespielt und hat Probleme bei der Ballannahme, sodass der Ball etwas nach vorne springt. Als er nachsetzt und zum Ball geht und diesen gerade noch zu einem Mitspieler weiterleitet, kommt Koronkiewicz etwas zu spät und will sicherlich auch an den Ball, tritt Greilinger aber mit offener Sohle und durchgestrecktem Bein mit den Stollen voraus auf das Schienbein. Das ist eine ähnliche Szene wie in der Vorwoche bei Dressel, sodass es auch eine rote Karte gegen Koronkiewicz hätte geben müssen. Diese Spielweise ist eine Gesundheitsgefährdung des Gegenspielers und somit liegt eine Fehlentscheidung vor, diese Aktion nicht zu ahnden.”
Szene 2: Im Strafraum wird 1860-Kapitän Sascha Mölders von Maximilian Rossmann zu Fall gebracht. Die Pfeife von Osmers bleibt still. Rafati: “Mölders hat aus circa 8 bis 9 Metern vor dem gegnerischen Tor eine aussichtsreiche Torchance und holt zum Schuss aus. Dabei wird er allerdings im Kampf um den Ball von seinem Gegenspieler Rossmann deutlich am Standbein getroffen und zu Fall gebracht, sodass er nicht mehr ungestört zum Torschuss kommt und den Ball nicht mehr voll trifft. Hier hätte es einen Strafstoß für 1860 München und die gelbe Karte gegen Rossmann (nicht Rot, weil Kampf um den Ball und nicht gegnerorientiert) geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen.”
Insgesamt wurden die Löwen laut liga3-online.de in dieser Saison schon fünfmal benachteiligt - nur Magdeburg und Lautern noch öfter. Allerdings hat die Köllner-Elf auch schon sechsmal von Fehlentscheidungen des Spielleiters profitiert. Damit sind die Blauen in der Dritten Liga auch ganz vorne. Nur Viktoria Köln und Hansa Rostock liegen in dieser Wertung vor 1860.
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