Köllner: "Gott hat entschieden: Sechzig ist ein geiler Verein für mich"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (Foto)
- 22.01.2021 09:49
- 108 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Michael Köllner ist ein Glücksfall für den TSV 1860…
Er hat die Löwen zu einem Aufstiegskandidaten geformt. Die Mannschaft hat die beste Hinrunde seit dem Aufstieg in die Dritte Liga gespielt: 33 Punkte - nur vier Niederlagen.
Am Donnerstagabend beim Zoom-Talk des “Internationalen Fußball Institutes” sagte Köllner: “Gott hat entschieden, Sechzig ist ein geiler Verein für mich“, meint der gläubige Löwen-Trainer und erklärte: „Jeder Tag ist ein Geschenk für mich, dass ich zu Sechzig darf.“
Nicht unwichtig sei für ihn auch gewesen, sofort den Zugang zu Kapitän Sascha Mölders nach dem abrupten Bierofka-Aus zu finden. “Wie ich bei 1860 angefangen habe, war das erste Gespräch mit Sascha Mölders”, erklärte Köllner: “Ich wusste um seine Beziehung zu meinem Vorgänger Daniel Bierofka. Mir war es wichtig, auszuloten, wie weit ist die Loyalität zu Bierofka. Das finde ich klasse, wenn ein Spieler danach auch die Loyalität behält. Mir war wichtig: Wie sieht er mich? Danach habe ich ihm vier Tage frei gegeben. Wir haben Länderspielpause gehabt - und ich habe Sascha gesagt: ‘Du kannst jetzt nach Hause gehen. Das Gespräch ist geführt. Ich regle alles ohne dich und du kommst in vier Tagen wieder und bereitest dich mit der Mannschaft vor.’ Das war für ihn gut, dass er gesehen hat, der neue Trainer beachtet Belastungssteuerung.” Im vergangenen Sommer habe Köllner Mölders dann zum “richtigen Kapitän” gemacht.
Und Köllner verriet in diesem spannenden Zoom-Gespräch auch, dass er im Sommer neue Reize in der Kabine geschaffen hat. “Ich habe überlegt: Wer sitzt wo in der Kabine? Wir haben im Sommer die Kabinenordnung verändert. Das habe ich festgelegt: wer hinten links sitzt, wer vorne rechts. Ich habe jeden Platz bestimmt.” Gab’s Gebrummel in der Mannschaft? “Nein”, wehrt Köllner ab: “Spieler müssen aus ihrem gewohnten Muster mal wieder raus. Es darf nicht sein, dass die jungen Spieler in einer Ecke sitzen - und die alten in der anderen. Ich wollte einen neuen Reizpunkt setzen.”