VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Dritte Liga ist von der Corona-Krise ganz speziell betroffen: Neben den Zuschauer-Einnahmen fehlen - anders als in den DFL-Ligen - auch die großen Gelder aus dem TV-Topf. Der ein oder andere Klub ist dadurch in gewaltige finanzielle Schieflage geschlittert. Bei Insolvenz-Klub KFC Uerdingen ist es sogar so weit gekommen, dass der russische Unternehmer Mikhail Ponomarev entnervt aufgab und seine Anteile an einen armenischen Investor verkauft hat. Auch bei Türkgücü München überlegte Investor Hasan Kivran in der Winterpause laut, hinzuwerfen. Ob’s nur ein Bluff war? Wenige Tage nach seiner Ankündigung machte der Self-made-Millionär einen Rückzieher. Doch es bleibt was hängen.

Trotzalledem: Der Liga fehlt das Geld.

DFB-Vize Peter Frymuth weiß, dass genau “diese Diskussionen nicht förderlich sind”. Gegenüber dfb.de sagt der Funktionär: “Die wirtschaftliche Stabilität bleibt die größte Herausforderung der 3. Liga, daran arbeiten wir intensiv. Dafür ist unter anderem die Task Force 3. Liga eingerichtet worden, der Vertreterinnen und Vertreter vieler Interessengruppen, nicht nur der Klubs, angehören und in der die verschiedenen Perspektiven zusammengeführt werden. Natürlich schauen wir immer mit Sorge auf Klubs, bei denen sich größere wirtschaftliche Schwierigkeiten abzeichnen. Zunächst ist jeder Klub für seine Entscheidungen und seine Außendarstellung verantwortlich - im Rahmen des vom DFB vorgegebenen Regelwerks. Wir dürfen dabei auch nicht die aktuelle Gesamtsituation verkennen, die Lage ist aufgrund der Pandemie für alle Klubs nicht einfacher geworden.”

Wie steht Frymuth prinzipiell gegenüber Investoren im Fußball? “Wenn in die Entwicklung des Fußballs investiert wird, ist das vom Grundsatz her erst einmal positiv. Damit ist nicht nur das Profiteam gemeint, sondern auch Nachwuchs oder Infrastruktur. Es sollte dabei immer die oberste Prämisse sein, dass dies verantwortungsvoll und nachhaltig geschieht. Und natürlich sind die hierfür vorgesehenen Statuten einzuhalten.” Doch werden die Statuten im deutschen Fußball wirklich eingehalten? Ein Blick in den gesamte Bundesliga reicht…