VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Das 1:2 in Saarbrücken war das 100. Drittliga-Spiel des TSV 1860 - ein trauriges Jubiläum.

Die Löwen sind inzwischen längst ein etablierter Drittliga-Klub - und vor Corona auch das Zugpferd der Liga. Wenn die Sechziger kommen, dann füllen sich die Stadien. Auch die TV-Quoten sind meist sehr gut. Sportlich stottert derzeit der Motor. Die Aufstiegshoffnungen ruhen.

Zum diesem runden Jubiläum haben wir die wichtigsten Fakten zusammengefasst - wetten, dass Sie diese Zahlen nicht alle kennen?

Die Ausbeute: In 100 Spielen hat der TSV 1860 143 Punkte gesammelt - verteilt auf 38 Siege, 29 Unentschieden und 33 Niederlagen. Das Torverhältnis ist mit 154:129 positiv.

Der beste Torschütze: Kapitän Sascha Mölders erzielte in 94 Drittliga-Einsätzen bislang 37 Tore - damit schießt er im Schnitt alle 217 Minuten ein Tor. Aktuell führt er mit 14 Treffern die Torjägerliste der Liga an. In der ewigen Drittliga-Torjägerliste liegt Mölders auf Rang 40. Ex-Löwe Anton Fink liegt mit 136 Toren in Führung.

Die ewige Drittliga-Tabelle: Der TSV 1860 liegt aktuell auf Platz 38 - zwischen Darmstadt und Energie Cottbus. Erster ist in diesem unpopulären Ranking der SV Wehen Wiesbaden, gefolgt von Osnabrück und Hansa Rostock.

Der Serienbrecher: In der Saison 2019/2020 blieb Michael Köllner mit den Löwen insgesamt 16mal ungeschlagen, außerdem wurden in dieser Saison Mannschaften besiegt, gegen die man in der Dritten Liga zuvor noch nicht gewonnen hatte: Bayern 2 oder auch Ingolstadt.

Das kleine Jubiläum: Das 1:2 in Saarbrücken war für Michael Köllner das 50. Spiel auf der Löwen-Bank (Liga, DFB-Pokal und Toto-Pokal) - seine Quote aus diesen drei Wettbewerben: 1,64 Punkte.

Die Trainer-Bilanzen: Drei Trainer benötigte der TSV 1860 in 100 Drittligaspielen. Co-Trainer Oliver Beer betreute die Löwen interimsmässig für ein Spiel und gewann nach Bierofkas Aus mit 1:0 in Halle. Damit kommt er auf die volle Punktzahl. Daniel Bierofka kommt in 42 Spielen auf den Punkteschnitt von 1,23, sein Nachfolger Michael Köllner in 47 Spielen auf die Quote von 1,62.

Größte Stadion-Auslastung: Die Spiele des TSV 1860 im Grünwalder Stadion waren bis zur Corona-Pandemie eigentlich immer mit 15.000 oder knapp darunter ausverkauft, heißt: Die Auslastung liegt knapp unter 100 Prozent.

Der jüngste Torschütze: Lorenz Knöferl erzielte am 17. Dezember 2020 im Alter von 17 Jahren, 7 Monaten, 14 Tagen sein Premieren-Tor in der Dritten Liga - beim 2:2 gegen Wehen Wiesbaden. Damit stellte er den Uralt-Rekord des späteren Nationalspielers Herbert Waas ein.

Der Teuerste: Rückkehrer Richard Neudecker (kam vom holländischen Erstligisten Venlo) wird bei transfermarkt.de mit einem Wert von 475.000 Euro gelistet - damit ist er der wertvollste Profi im Löwen-Kader.

Der Günstigste: Stürmer Matt Durrans, der vor einiger Zeit vom VfR Garching zurückkehrte, kommt auf einen Transferwert von 25.000 Euro.

Der Gesamt-Marktwert: Liegt für Mölders & Co. bei 5,68 Millionen Euro - damit steht 1860 auf Rang 13. Spitzenreiter Dresden kommt auf 8,7 Millionen Euro, Türkgücü auf 6,23 Millionen Euro.

Der Kurzzeit-Löwe: Martin Pusic wurde von Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel als Verstärkung angekündigt - nach wenigen Wochen war er aber wieder weg. Der Vertrag wurde in beiderseitigem Einvernehmen gekündigt. Pusic’ Bilanz: Acht Spiele, null Tore. Seitdem ist er verschollen.

Das Schlußlicht: Der TSV 1860 ist im Ranking “Eingesetzte Spieler” auf dem 20. und letzten Platz - Michael Köllner hat bislang nur 22 Spieler eingesetzt. Zum Vergleich: Bayern 34, Lautern und Türkgücü jeweils 30.

Der Dauerbrenner: Torwart Marco Hiller hat in dieser Saison bislang keine Minute verpasst, stand in 24 Spielen insgesamt 2160 Minuten auf dem Platz - danach folgen Phillip Steinhart (2064) und Sascha Mölders (2058).

Das Budget: Der TSV 1860 verfügt in dieser Saison über einen Spieleretat von knapp vier Millionen Euro - in der Spielzeit 2021/2022 soll er den selben finanziellen Umfang haben.

Der Einsatz-Lose: Angreifer Tim Linsbichler (21) unterschrieb am 15. September einen Profi-Vertrag beim TSV 1860, kurz danach zog er sich eine Schambeinverletzung zu - seine Bilanz: Null Einsätze. Im Mannschaftstraining fehlt er noch immer.

Der größte Pechvogel: Quirin Moll hat sich in diesen drei Drittliga-Jahren zwei Kreuzbandrisse zugezogen - aktuell fehlt er der Manschaft sehr. Kommt er noch einmal zurück?