VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Trauer ist groß beim TSV 1860 nach dem Tode von Vereinslegende Peter Grosser, der am Dienstag im Alter von 82 Jahren verstorben.

Nachdem sich Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik am Dienstag via Facebook schnell zu Wort gemeldet hatte, zog am Donnerstag die KGaA in der Zoom-PK vor dem Auswärtsspiel in Duisburg (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) nach. Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel: “Im Namen der gesamten Löwen-Familie möchten wir der Familie und den Angehörigen von Peter Grosser unser herzliches Beileid aussprechen. Nicht nur 1860 hat eine herausragende Persönlichkeit und Sportler verloren, sondern auch ein Vorbild über alle Generationen. Und nicht nur 1860, sondern der gesamte deutsche Fußball.”

Grosser war laut Gorenzel in den letzten Jahren auch ein Einflüsterer: “Ich kann für die sportliche Leitung sprechen: Peter Grosser ist uns immer zur Seite gestanden, hat am Vereinsleben aktiv teilgenommen. Er hat uns regelmässig einen gutgemeinten Rat gegeben. Von dem her hinterlässt Peter Grosser eine große Lücke im Vereinsleben. Wir werden dem ganzen Rechnung tragen und das nicht nur im kommenden Heimspiel, sondern schon im nächsten Auswärtsspiel in Duisburg. Wir werden natürlich mit Trauerflor antreten. Wir versuchen ein Spiel auf dem Platz zu bekommen, auf das Peter stolz gewesen wäre.”

Corona? Jetzt haben wir mit Grosser ein öffentliches Gesicht!

Auch Michael Köllner ist schockiert vom Ableben Grossers: “Das ist eine schlimme Nachricht, die uns am Dienstag erreicht hat. Ich bin immer noch konsterniert. Ich habe vor einer Woche noch mit Peter telefoniert. Er ist ein Gesicht des Vereins, er hat die Augen geschlossen. Das ist für alle Fans ein schwerer Schlag. Damit kommt aber auch ein anderes Gesicht kommt zum Vorschein - das Gesicht, das Corona in dieser starken Einsamkeit vermittelt. Jetzt haben wir mit Peter Grosser ein öffentliches Gesicht, das die Augen geschlossen hat. Es gibt so viele Menschen, die einsam zuhause sitzen. Keiner kümmert sich um sie. Ich hoffe, dass Peter seine Ruhe findet und uns von oben die Daumen drückt. Das Erbe, das er hinterlegt, ist schwer.” Köllner spricht ganz bewusst die Not der vielen alleingelassenen Rentner in dieser Krise an: “Das ist das Gesicht der Pandemie. Man unterhält sich immer über Zahlen, aber man sieht den Mensch dahinter nicht.”

Von Präsident Robert Reisinger, dem obersten Repräsentanten des Klubs, gibt es noch kein offizielles Statement zum Tode des Meisterkapitäns.