VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Zuletzt hatte Dennis Erdmann (30) beim 0:0 gegen den VfB Lübeck auf dem Spielberichtsbogen gefehlt - aber nicht, weil der Abwehrspieler noch gesperrt oder angeschlagen gewesen wäre, sondern weil ihn Trainer Michael Köllner nicht für den Kader berücksichtigt hat. Ein Signal, dass sich die Wege im Sommer trennen werden und der TSV 1860 nicht mehr auf die Dienste Erdmanns baut?

Sehr, sehr wahrscheinlich. Erdmann verrät gegenüber “MagentaSport”: auf die Frage, ob er sich vorstellen könne für seinen Lieblingsklub 1. FC Köln mal aufzulaufen: “Meine Prioritäten haben sich so verschoben. Als Fußballer habe ich Lust aufs Ausland und von daher bin ich natürlich gespannt, was passiert. Mein Vertrag läuft aus. Ich hoffe, dass der 1. FC Köln nicht anruft und in der Bundesliga bleibt. Mal schauen, was die Zukunft bringt.”

Hört sich nicht unbedingt so an, dass 1860 Erdmann schon ein neues Vertragsangebot unterbreitet hätte. Kommt’s zum Vereinswechsel? Erdmann: “Ich weiß es nicht, wie 1860 plant. Ich bin relativ offen. Ich weiß noch nicht, was passiert. Als Fußballer sollte man immer Augen und Ohren offen haben.”

Seine Ambitionen, irgendwann in die Politik zu gehen, hält der Löwen-Profi aufrecht, sagt aber auch: “In fünf Jahren bin ich 35, ich habe jetzt noch viel Gas im Tank. Ich habe echt noch Bock, ein paar Leute auf dem Platz zu ärgern. Da ist die Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Ich habe ja immer gesagt: Politik oder auswandern. Von daher muss ich abwiegen. Ich schaue natürlich hin, was in unserem Land passiert, was die klugen Köpfe da machen und wieviele Masken sie verkaufen. Das sind natürlich alles schöne Nebengeschäfte, die man machen könnte…”