VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

db24 hatte zuletzt den ehemaligen Sportreporter Willi Willmann (heute Bayern 1) als Nachfolger von Stefan Schneider ins Spiel gebracht, doch der zeigt kein Interesse. “Was eine Internetabstimmung nicht alles ausmachen kann. Ich bin in den vergangenen zwei Tagen mehr als ein Dutzend Mal gefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, der neue Stadionsprecher des TSV 1860 München zu werden. Lasst es mich so sagen: Ich habe durch (fast) nichts in meinem Leben so viele Schmähungen erlitten, wie durch die Tatsache, dass ich im Alter von fünf Jahren zum Löwen-Fan geworden bin. Kein schönes Schicksal in einer Stadt, in der im gleichen Jahr ein anderer Verein zum ersten Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen hat. Ich durfte die Sechzger dann etliche Jahre als Reporter begleiten, war mit Ihnen in der Champions League Quali in Leeds, im UEFA-Cup in Parma, aber auch bei unendlich vielen Grottenkicks. Ich habe es trotzdem immer geliebt, aber irgendwann hat sich alles in eine andere Richtung entwickelt. Die heutigen Verantwortlichen des Vereins haben völlig zurecht keine Ahnung, wer ich bin”, schreibt Willmann, der u.a. Bahnsprecher in Königssee ist, auf seinem Facebook-Account.

Willmann weiter: “Wer Stadionsprecher bei den Löwen werden und damit der Legende Stefan Schneider nachfolgen will, muss ein Profi am Mikrofon sein, mutig, denn er wird irgendwann auch mal vor einer schlecht gelaunten Masse bestehen müssen, und Sechzger durch und durch. Nicht, dass ich kein Profi wäre und meinen Mut beweise ich dadurch, dass ich gelegentlich meiner Gattin widerspreche, aber in der Abstimmungstabelle der Kollegen von dieblaue24.de gibt es einen Kandidaten, der mehr geeignet ist als jeder andere: Thomas Moser von der Rockantenne. Der ist Fan und Profi, hat Ahnung von dem was er tut und scheißt sich gar nix. Ich schreibe diese Zeilen ohne sein Wissen, aber wenn ich beim TSV 1860 München was zu sagen hätte, würde ich mal beim Moser durchklingeln.”

Und wer weiß: Vielleicht gibt’s noch Hoffnung bei Schneider. Gestern war Köllner beim Kult-Stadionsprecher zum Abendessen, um ihn zum Blitz-Comeback zu überreden.