VON KATHI EDBAUER

Liebe Löwen,

ich wollte mich mal wieder melden. Ich war im Trainingslager in Windischgarsten dabei. Es war schön, nach dieser schwierigen Zeit mal wieder alte Fan-Gesichter, aber auch neue zu treffen, sich mit der Löwen-Familie mal wieder auszutauschen.

Die Stimmung im Löwen-Lager war gut und ausgelassen. Das habe ich schon anders erlebt.

Trotzdem muss ich gestehen: Die verpasste Chance vor einigen Wochen, in die Zweite Liga zurückzukehren, schmerzt noch immer - schon allein, wenn man die aktuellen Mannschaften im Unterhaus checkt. Wir waren so nah dran, doch am Ende ist uns die Kraft ausgegangen.

Meine Hoffnung ist die neue Saison: Wenn wir alle weiter an einem Strang ziehen, können wir in der neuen Spielzeit dort ansetzen, wo wir aufgehört haben. Die Mannschaft lebt das Zusammengehörigkeitsgefühl perfekt - und deswegen sind auch Beleidigungen wie das Scheichlied unangebracht. Konstruktive Kritik ist wichtig, aber nicht in diesem Format. Genau wie der Trikotklau: Durch solche Aktionen tut man dem Verein, aber auch den Fans keinen Gefallen. Sechzig ist ein sehr fan-naher Verein - und soll es auch bleiben. Es ist allzu verständlich, wenn der Verein sein Konzept hinterfragt. Ich kann nur an den gesunden Menschenverstand appellieren und hoffe, dass so etwas nicht mehr vorkommt.

In den Tagen von Windischgarsten hat sich für mich eine neue Identifikationsfigur herauskristalisiert - Richard Neudecker! Egal ob jung oder alt, seine offene sympathische Art immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen, kommt gut an. Es dürfte ein großer Vorteil sein, dass wir inklusive der drei Neuzugänge eine Mannschaft haben, die nahezu unverändert an den Start gehen kann. Das macht mir Hoffnung.

Allerdings haben wir ein hartes Auftaktprogramm, welches gleich richtungsweisend sein wird: Würzburg, Wiesbaden, Türkgücü und Kaiserslautern - diese Mannschaften haben alle - wie wir - große Ambitionen. Ich hoffe, dass unsere verletzten Spieler bald zurückkommen, insbesondere Marius Willsch und Daniel Wein. Sie sind für mich Stammkräfte und nur schwer zu ersetzen. Aber auch hier vertraue ich auf das Fingerspitzengefühl von Michael Köllner, dass er die beste Aufstellung findet, damit wir gleich zu Beginn wieder eine Serie starten können. Es wird eine spannende Saison mit einem heißen Auftaktspiel gegen meinen Lieblingstorwart Hendrik Bonmann. Ich freue mich auf die Fan-Rückkehr im Grünwalder Stadion und hoffe, dass sich diese positiv auf die Leistung der Mannschaft auswirkt.