VON OLIVER GRISS

Klaus Ruhdorfer (59) sieht sich als Mediator zwischen den beiden Gesellschaftern: Auf der einen Seite der e.V., auf der anderen Seite Hasan Ismaik.

Vor drei Jahren war er mit dem “Team Profifußball” kläglich gescheitert. Jetzt spielt er eine andere Rolle, die des Vermittlers.

Einen neuen Anlauf nimmt Ruhdorfer mit seinen Kollegen von damals am kommenden Sonntag auf der Mitgliederversammlung deswegen nicht mehr. “Es geht um eine realistische Einschätzung. Wir haben vor drei Jahren sehr viel Aufwand betrieben, aber wir haben sicherlich Fehler im Wahlkampf begangen, deshalb war die Niederlage auch gerechtfertigt. Aber man muss eben auch die Lehren daraus ziehen, welche Macht Pro1860 in diesem Verein ausübt”, erklärte Ruhdorfer jetzt in einem Interview gegenüber der “Süddeutschen Zeitung”.

Seine Begründung: “Der beste Beleg für ihre Macht ist jetzt die kommende Wahl, bei der sich außer den neun gesetzten Kandidaten für Pro1860 - die natürlich nicht offiziell gesetzt sind, aber de facto gewählt werden, mit großem Vorsprung - ein einziger Kandidat überhaupt noch mal beworben hat.”

Eine neue Opposition sieht Ruhdorfer nicht in Sicht: “Aktuell ist der Leidensdruck wohl nicht so groß, dass sich die Massen an Fans engagieren würden. Aber natürlich: Wenn man zum Drittliga-Dino wird und jegliche Perspektive fehlt, wird das allgemeine Interesse an Opposition wieder zunehmen, da bin ich mir sicher.”

Seine Meinung zum Ist-Zustand? “Es fehlt eine langfristige Perspektive, man hangelt sich von Saison zu Saison”, erklärt der Geschäftsmann.

Hat 1860 aktuell eine langfristige Perspektive? Diskutieren Sie mit!