VON OLIVER GRISS UND KOLBERT-PRESS (IMAGO)

Babak Rafati, der ehemalige Fifa-Schiedsrichter, hat sich in seiner Analyse im Online-Portal “liga3-online.de” deutlich zu zwei Fehlentscheidungen von Referee Lars Erbst (Gerlingen) beim 1:3 gegen Waldhof Mannheim geäußert.

Fall 1: Dennis Dressel tritt Mannheims Hamza Saghiri in die Achillesferse. “Bei diesem Zweikampf im Mittelfeld geht Dressel völlig übermotiviert und übermäßig hart mit dem Fuß zu Werke und trifft Saghiri in die Achillesferse…Das ist ein brutales Foulspiel, bei dem die Gesundheit des Gegenspielers gefährdet wird, sodass es die rote Karte gegen Dressel hätte geben müssen. Der Schiedsrichter steht sehr gut zum Geschehen und hätte die Intensität des Vergehens eigentlich erkennen müssen. Auch ist die Reaktion von Dressel nach dem Foulspiel vielaussagend. Er zeigt keine Reue, indem er zum Gegenspieler geht und sich für sein Vergehen bei ihm entschuldigt, vielmehr zeigt er eine befriedigende Reaktion… Eine Fehlentscheidung, es nur bei der gelben Karte zu belassen.”

Fall 2: Eine Kopfball-Verlängerung bekommt Anton Donkor (Mannheim) im Strafraum an die Schulter, es gibt Elfmeter für 1860, den Keanu Staude letztlich verschießt. Rafatis Erklärung: “Donkor will den Ball im eigenen Strafraum klären und verschätzt sich ein wenig. Beim Klärungsversuch springt ihm dabei der Ball auf den Oberschenkel und von da aus an die Schulter, aber nicht an den Arm. Für die Beurteilung von Handspielvergehen gilt, dass die Grenze zwischen Schulter und Arm unten an der Achselhöhle verläuft. Man spricht in Fachkreisen auch von der sogenannten T-Shirt-Linie als Begrenzung. Somit liegt in dieser Szene eine Fehlentscheidung vor, einen Elfmeter für 1860 zu pfeifen.”