VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Martin Gräfer hat sich in die Löwen verliebt. Das ist auch der Grund, warum “Die Bayerische” den Hauptsponsor-Vertrag bis 2025 vorzeitig verlängert hat. Die Zusatzvereinbarung (jeweils eine Million Euro zusätzlich pro Saison) fällt ab Sommer allerdings weg. “Wir wollten mit dieser Zusatzvereinbarung einen zusätzlichen Beitrag leisten, relativ schnell den nächsten Schritt gehen zu können. Das hat in der vergangenen Saison am Ende knapp nicht funktioniert, in dieser Saison ist die Beer noch nicht geschält, wie man in meiner pfälzischen Heimat sagt. Es fehlen sieben Punkte zu einem Aufstiegsplatz, das ist nicht unüberwindbar. Ich bleibe optimistisch”, erklärte der Vorstand der Versicherung gegenüber dem “Merkur”.

Gräfer begründet auch, warum die Extra-Million nicht mehr drin ist: “Wir sind Sponsor, keine Investor. Sonst könnte man da eine andere Perspektive drauf haben. Bei uns geht es um den Wert der Marke und da sind wir ans obere Limit gegangen, was man verargumentieren kann. Der neue Vertrag ist vom Volumen her mindestens unter den Top-3 der Liga, wir haben neue Erfolgsprämien definiert. In Kombination mit der Laufzeit über drei Jahre bietet dieser Vertrag dem Klub eine hohe Planungssicherheit.”

Ab Sommer verzichtet “Die Bayerische” auf die Namensrechte für das NLZ. Dadurch könne 1860 für diesen Bereich einen neuen Partner gewinnen. An einer Kapitalerhöhung sei der Versicherer auch weiterhin interessiert. Gräfer: “Wir sitzen da auf der Auswechselbank, sind aber grundsätzlich bereit und haben das auch signalisiert als es um die Umwandlung eines Darlehens ging. Eine Kapitalerhöhung kann nicht von Sponsoren alleine kommen, das ist klar. Aber sie hätte für alle Beteiligten einen besonderen Charme und könnte sinnstiftend sein. Wir sind mit beiden Gesellschaftern in einem guten Kontakt, aber ich kann natürlich nur für uns sprechen. 1860 sollte eine großartige Zukunft haben, die nicht nur aus Erfolgen von vor Jahrzehnten spricht.”

Wer ist das Löwen-Gesicht 2021?

Umfrage endete am 30.12.2021 08:10 Uhr
Marco Hiller
39% (2249)
Sascha Mölders
19% (1087)
Marc Pfeifer
9% (526)
Michael Köllner
9% (508)
Stefan Lex
8% (457)
Hasan Ismaik
4% (255)
Stefan Schneider
4% (218)
Felix Hirschnagl (U17-Trainer)
3% (145)
Robert Reisinger
2% (107)
Richard Neudecker
2% (89)
Marcel Bär
1% (54)
Günther Gorenzel
1% (51)
Manfred Paula (Jugendleiter)
0% (20)

Teilnehmer: 5766

Weil Gräfer auch Geschäftsmann ist, weiß er, dass die Löwen der Ist-Zustand des Grünwalder Stadions nicht weiterbringt. “1860 braucht als Perspektive ein Stadion, mit dem man mehr Geld verdienen kann als mit dem Grünwalder in seinem aktuellen Zustand. Wenn kein neues Stadion gebaut werden kann, dann benötigt der Klub einen Umbau, der auch die Vermarktbarkeit erhöht, sprich: VIP-Bereiche mit entsprechenden Bewirtungs-Möglichkeiten. Man muss gemeinsam mit der Stadt an einen Tisch kommen und eine Lösung finden. München hat als Aushängeschild nicht nur den Verein, der weltweit bekannt ist, sondern auch den TSV 1860, der wie kein zweiter für die Stadt steht. Es braucht einen fairen Deal. Ich bin mir nicht sicher, ob Zwangsabgaben für den ÖPNV in der bisherigen Höhe sinnvoll sind. Aber ich verstehe auch die Stadt. In der Vergangenheit war nicht immer sofort erkennbar, was 1860 genau will. Das ist jetzt anders.”

Auf die Dritte Liga hat Gräfer nicht mehr die große Lust. Sein Wunsch bis 2025: “Mindestens in der Zweiten Liga. Aber da unbedingt. Nichts gegen Würzburg oder Havelse, aber in der selben Liga wie der HSV, Werder, Schalke oder wer immer sich da festsetzt zu spielen, wäre nicht nur aus Fan-Sicht attraktiv, sondern auch für Sponsoren. Unser Vertrag würde entsprechend angepasst werden, da würden wir nochmal nachlegen. Trotzdem sollte das jetzt nicht als Druck verstanden werden. Ein Aufstieg wäre sensationell, aber wir haben keine Klausel drinstehen, dass wir in dreieinhalb Jahren nur dann verlängern.”