VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Mehrmals sprach Michael Köllner (52) in den letzten Wochen davon, dass dem TSV 1860 ein “geiler Januar” bevorsteht - richtig ist: Die Löwen können in diesem Monat viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren. Innerhalb von 16 Tagen stehen fünf Spiele an, die wichtiger nicht sein könnten für die Zukunftsfrage des Klubs. Die Übersicht:

15. Januar (14 Uhr): Der SV Wehen Wiesbaden kommt corona-gehandicapt nach München-Giesing - die Hessen, die in der Dritten Liga derzeit auf Rang acht stehen, verfügen über einen überdurchschnittlichen Kader. Sie haben nur ein Problem: Auch der neue Trainer Markus Kauczinski konnte noch nicht das ganze Potential wecken. Der frühere Zweitligist weiß: Das Auftaktspiel 2022 ist auch für Wiesbaden (4:1-Testsieg über den belgischen Erstligisten Mechelen) richtungsweisend. Die Löwen brauchen aber die drei Punkte, um die kurz vor Weihnachten neu entfachte Euphorie nicht auszutreten. Mehr Brisanz geht fast nicht.

18. Januar (18.30 Uhr): Über eine Million Euro hat der TSV 1860 mit dem Einzug ins Achtelfinale schon eingespielt - doch es soll noch mehr Geld in die klammen Vereinskassen gespült werden. Dazu müsste aber an diesem Tag der Zweitligist Karlsruhe aus dem Weg geräumt werden. 1,27 Millionen Euro gäbe es für den Sprung in die Runde der letzten Acht - und große Aufmerksamkeit in Fußball-Deutschland für den Drittligisten. Die Karlsruher (0:0 gegen FC Brügge, 1:3 gegen den HSV und 2:1 gegen Diósgyőri VTK) gehen als Favorit in das Traditionsduell. Besonders heiß dürften die beiden Ex-Löwen Oliver Kreuzer und Necat Aygün sein.

22. Januar (14.03 Uhr): Andi Heraf, der neue Trainer von Türkgücü München, sah die Löwen am vergangenen Freitag beim 3:1-Testerfolg in Belek über Rostock. Während die erste Hälfte eher einschläfernd war, sah er in den zweiten 45 Minuten eine konterstarke Löwen-Elf. Das Stadt-Derby findet im Olympiastadion unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt (BR überträgt live) - die Türken werden vermutlich mit einer ganz neuen (Defensiv)-Taktik agieren, so dass sich die Löwen am Ende die Zähne ausbeißen? Das Hinspiel endete glücklich 1:1 für 1860.

25. Januar (19 Uhr): Mit dem 1. FC Kaiserslautern kommt der nächste Kracher ins Grünwalder Stadion - die Pfälzer, die in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen stehen, haben vor der Winterpause sechsmal in Folge nicht verloren. Allein aus finanziellen Gründen muss der FCK aufsteigen, um der Todesliga zu entfliehen. Im Hinspiel ging der Löwe auf dem Betzenberg mit 0:3 unter - Zeit, um sich dafür zu revanchieren.

30. Januar (13 Uhr): Auf dem Papier ist das Gastspiel bei Viktoria Köln vielleicht die leichteste Aufgabe - aber der Blick täuscht: Den Domstädtern steht das Wasser bis zum Hals. Sie brauchen Punkte für den Klassenerhalt. Das Hinspiel gewann 1860 deutlich mit 3:0 - eine Wiederholung wäre fein.

Wie geil wird der Januar wirklich?