VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (IMAGO)

Nein, mit großen Überraschungen ist in der Startelf für den kniffligen Neujahrsstart gegen Wiesbaden (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) nicht zu rechnen - dazu spielte Michael Köllner auch in den Tagen des Trainingslagers in Belek zu sehr mit offenen Karten: Im Tor wird natürlich Marco Hiller, das Löwen-Gesicht 2021, stehen - die Dreierkette bilden Semi Belkahia, Stephan Salger und Phillipp Steinhart. Eine Reihe weiter vorne sind Marius Willsch, Yannick Deichmann, Dennis Dressel und Fabian Greilinger eingeplant. Die Zehnerposition wird mit ziemlicher Sicherheit Richard Neudecker einnehmen. Und vorne soll das neue Traumduo Stefan Lex/Marcel Bär für die Tore sorgen. Nicht eingeplant ist Quirin Moll, der 2018 als Unterschiedsspieler aus der Zweiten Liga zum TSV 1860 gewechselt ist.

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Man kann nicht sagen, dass Moll bei den Löwen unbedingt vom Glück verfolgt worden ist: Zwei Kreuzbandrisse warfen den Modelathleten immer wieder aus der Spur. Als die Löwen in der vergangenen Saison zum Höhenflug ansetzten, verletzte sich Moll im Februar beim 1:0-Sieg gegen Ingolstadt. Der Allrounder kam zwar um eine Operation herum, verpasste aber das Saisonfinale. Auch ein Grund, warum es am Ende nur für Rang vier gereicht hat.

Obwohl es vermutlich kaum einen Spieler in der Dritten Liga gibt, der mehr für den Fußball lebt als Moll (Fitness und Ernährung), bringt der 30-Jährige seine Qualitäten nicht mehr auf dem Platz. In der Presserunde in Belek nahm Michael Köllner kein Blatt vor den Mund, sprach davon, dass das “teilweise erschreckend war”, was Moll in der abgelaufenen Vorrunde geboten hätte. “Er hat den Eindruck erweckt, sich teilweise wie ein Roboter zu bewegen - wie ein schwerer Schrank, der am Platz steht. Da läuft er natürlich der Musik hinterher”, fällte der Trainer ein hartes Urteil.

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Doch Köllner hat Moll, der so wichtig für eine gute Rückrunde wäre, nicht aufgegeben, was er ihm auch in Belek bewiesen hat: Bei der erfolgreichen Generalprobe gegen Rostock (3:1) wurde Moll beim Stande von 0:1 eingewechselt - am Ende gewannen die Löwen souverän. Auch dank Stabilisator Moll, der aktuell der erste Einwechselspieler bei den Löwen ist. Keine schöne Rolle, aber immerhin. Er ist wieder dicht dran.

Köllner: “Es wäre schon wichtig für uns, dass er in die Gänge kommt. So viele Spieler mit dieser Erfahrung haben wir nicht. Jetzt wirkt er auch etwas beweglicher. Vielleicht ist das neue Jahr noch einmal ein Startpunkt für ihn.” Es wäre ihm zu wünschen.