VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Löwen im Derby-Frust…

Die 1:2-Pleite bei Türkgücü hat Spuren hinterlassen - und die Sechziger stellen sich die Frage: War das überhaupt ein Elfmeter, der zum 0:2 führte?

Ex-Referee Babak Rafati sagt Nein! Nach einem Zweikampf zwischen Niki Lang und Eric Hottmann zeigte Schiedsrichter Hempel trotzdem auf den Elfmeterpunkt. Dazu Rafati gegenüber liga3-online.de: “Nach einem Schuss auf das Tor von 1860 München wehrt der Torwart den Ball zunächst ab. Unmittelbar danach kommt es zu einem Zweikampf zwischen Lang und Hottmann. Lang grätscht zum Ball und spitzelt das Spielgerät mit dem rechten Fuß vor Hottmann aus der Gefahrenzone weg. Bei dieser Grätsche trifft er Hottmann aber auch mit dem Nachziehbein an dessen Fuß und bringt ihn zu Fall. Da die entscheidende Aktion dem Ball galt, ist diese ballorientiert, sodass man den Fußtreffer mit dem Nachziehbein vernachlässigen und mit einem natürlichen Bewegungsablauf in einer Aktion begründen kann. Zudem ist ein Zufallbringen nicht immer gleichgesetzt mit einem Foulspiel. Somit wäre es richtig gewesen, das Spiel weiterlaufen zu lassen, statt einen Elfmeter für Türkgücü zu geben. Eine Fehlentscheidung, diesen Strafstoß zu geben.”

Dafür sah Rafati Minuten davor eine elfmeterreife Szene, nachdem Hottmann von Yannick Deichmann und Erik Tallig in die Zange genommen worden ist. “Hottmann dringt mit dem Ball am Fuß in den gegnerischen Strafraum ein und wird dabei von Deichmann und Tallig bedrängt. Während der Einsatz von Deichmann regelkonform ist, ist der Einsatz von Tallig nur gegen Hottmann gerichtet. Tallig stellt das linke Bein in den Weg von Hottmann, hindert ihn am Weiterlaufen und bringt ihn dadurch entscheidend zu Fall. Dabei wird der Ball überhaupt nicht gespielt, sodass ein Foulspiel vorliegt. Für diesen Einsatz von Tallig hätte es somit einen Elfmeter für Türkgücü geben müssen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen”, erklärte Rafati.