VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik fasste sich in seiner Facebook-Botschaft nach dem 2:1 gegen Kaiserslautern äußerst kurz. “Das war eine Demonstration der Leidenschaft”, jubilierte der Jordanier: “Macht weiter so und glaubt an Eure Fähigkeiten. Wir stehen an Eurer Seite.”

Mit diesem Heimdreier hat der TSV 1860 in dieser Saison auch eine negative Serie beendet - im x-ten Anlauf konnte mit dem viermaligen Deutschen Meister endlich ein Schwergewicht der Dritten Liga besiegt werden. Es war nicht nur die höhere Intensität, die die drei Punkte sicherte, sondern auch die taktische Ausrichtung von Trainer Michael Köllner, mit der der FCK nicht gerechnet hatte - und Gäste-Trainer Marco Antwerpen hinterher zugeben musste: “Die Löwen haben uns den Schneid abgekauft.”

Die Löwen spielten wieder in ihrem alten 4-1-4-1 statt im 3-5-2-System - das Köllner-Motto: Angreifen statt abwarten!

Die Sechziger übernahmen wieder selbst die Initiative statt wie zuletzt nur auf den Gegner zu reagieren. Mit dem aggressiven Pressing weit in der Höhe des Gegners kamen die Lauterer überhaupt nicht zurecht. Es war das richtige Mittel, auch um ein Signal an die Konkurrenz zu senden: “Freunde, wir haben uns im Aufstiegskampf noch nicht aufgegeben!”

Dementsprechend stolz war Michael Köllner hinterher auf seine Mannschaft: “Kompliment, wie sie das Spiel grundsätzlich bestritten hat, aber auch, wie wir auf den Nackenschlag nach 90 Sekunden reagiert haben. Ich hab’s der Mannschaft auch in der Halbzeit noch mal gesagt: ‘Ich ringe euch ganz viel ab, vor allem taktisch, aber bleibt’s dabei, bleibt´s dran, wir müssen noch einen Tick besser werden.’”

Köllners Rasenschach war erfolgreich. Jetzt muss der Oberpfälzer den richtigen Matchplan finden, um das abstiegsbedrohte Verl (Freitag, 19 Uhr, db24-Ticker) zu knacken.