Die zähe Debatte ums Grünwalder: Neuer CSU-Vorschlag - Verkauf der Namensrechte?
- VON OLIVER GRISS UND WEREK (IMAGO)
- 15.03.2022 10:34
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VON OLIVER GRISS UND WEREK (IMAGO)
Die Never Ending Story ums altehrwürdige Grünwalder Stadion…
Nachdem Münchens Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) in der vergangenen Woche gesagt hat, dass zunächst das Olympiastadion umgebaut werden würde, bevor die Bagger zum Grünwalder Stadion kommen und sich dadurch die Giesinger Umbaupläne auf jeden Fall bis 2026 verschieben, hat jetzt die CSU eine Idee.
Sie will, dass der Stadionname vermarktet wird - damit Geld in den Stadtsäckel kommt und die Löwen mit der Miete nach dem Umbau möglicherweise entlastet werden können. CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl erklärte gegenüber der “AZ”: “Ich fordere hier sicher nicht die Hacker-Pschorr-Arena.” Es gehe lediglich darum, die Debatten um das Stadion, die “die Stadtgesellschaft diskutiert”, offen und mit den Vereinen zu besprechen. Pretzl: “Ich verstehe einfach nicht, warum man aus dem Thema so eine Geheimniskrämerei macht.” Er befürchtet, dass die Stadt das Stadion umbaue - und 1860 am Ende daraus keinen Vorteil hat.
Zur Erinnerung: Geschäftsmann Ernst Prost wollte nach dem Bundesliga-Abstieg 2004 die Namensrechte des Grünwalder Stadions kaufen und die Giesinger Spielstätte in “Liqui-Moly-Arena” umtaufen. Der Verein lehnte dies nach db24-Informationen ab. Präsident Alfred Lehner damals: “Das kommt überhaupt nicht infrage.” Prost fühlte sich nicht wertgeschätzt und kündigte wenig später die Zusammenarbeit. Heute schaltet Prost in vielen Sportarten Werbung seiner Firma - Interesse an 1860 hat er nicht mehr.
Außerdem will die CSU, dass die MVG-Abgaben für Sechzig gesenkt werden. Pretzls Vorschlag: Ein Euro statt wie bislang zwei Euro. “Viele Fans haben ja eh schon Monatskarten, die zahlen doppelt”, sagt Pretzl der “AZ”.
Und trotzdem hat der TSV 1860 in Person von Interims-Geschäftsführer Markus Fauser diesen Vertrag nach dem Zwangsabstieg 2017 unterschrieben, was einmal mehr zeigt: Die traditionsbewussten Bosse wussten damals nicht, dass sie zu überhöhten Konditionen den Stadion-Vertrag unterschrieben haben. Dabei wollte man aus alten Fehlern lernen…
Die zähe Debatte ums Grünwalder Stadion - alles nur ein Politikum?
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