VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Ärger über das unglückliche 1:1 gegen Saarbrücken ist über München-Giesing etwas verraucht - auch weil die Löwen das Geschehene nicht mehr rückgängig machen können. Die Ausgangsposition hat sich sechs Spieltage vor Schluß im Aufstiegskampf etwas verschlechtert. Auf den Tabellendritten Eintracht Braunschweig hat der Löwe nach dem Türkgücü-Aus mittlerweile sechs Punkte Rückstand - und das viel schlechtere Torverhältnis. Eigentlich braucht man sechs Siege, um doch noch auf den Relegationsplatz zu springen…

“Nein, sechs Siege braucht man nicht”, konterte Michael Köllner (mit Final-Bart) am Dienstagnachmittag auf Anfrage von db24 an der Grünwalder Straße 114: “Das hat man gestern schon wieder gesehen: Viktoria Berlin schlägt Magdeburg. Auch die hinteren Mannschaften brauchen dringend Punkte. Wir sind in der Gemengenlage in einer guten Situation - auch wenn wir es selbst nicht mehr in der Hand haben.”

Köllner ist immer noch stolz auf seine Mannschaft nach dem 1:1 gegen Saarbrücken. “Bei aller Schiri-Kritik wissen wir aber auch, dass wir mehr Tore schießen und auf der anderen Seite das Tor besser verteidigen müssen. Aber die Leistung von uns ist gut.”

Dass den Löwen im Aufstiegskampf nicht mehr die große Perspektive nachgesagt wird, kann Köllner nicht nachvollziehen: “Wenn ich die Presse ein bisschen verfolge: Wir sind punktgleich mit Mannheim. Denen rechnet jeder noch den Aufstieg zu. Aber wir sind besser als die - und dann heißt es: ‘Aber die Löwen haben keine Chance mehr.’ Und bei Saarbrücken, die einen Punkt vor uns sind, heißt es: Die sind super im Rennen! Da passt für mich die Verhältnismässigkeit nicht. Aber natürlich brauchen wir Siege. Wir brauchen eine Top-Woche - und wir wollen in Freiburg gewinnen.” Laut Köllner sei die Konstellation fürs Wochenende günstig, nach dem 6:0 im Herbst auch das Rückspiel in Freiburg zu gewinnen, zumal die Bundesliga-Mannschaft der Breisgauer auch am Samstag im Einsatz ist und damit keine Spieler abstellen kann.

Köllner findet sowieso, dass seine Mannschaft sich in den letzten Monaten kontinuierlich entwickelt hat. “Wir haben seit dem Dortmund-Sieg einen Punkteschnitt von 2,1 - wir spielen seit Monaten konstant. Mit diesem Schnitt steigst du auf. Wir können in dieser Saison was Großes schaffen.” Doch um wirklich Großes zu schaffen, braucht der TSV ein kleines Wunder.