VON OLIVER GRISS UND REVIERFOTO (IMAGO)

Rainer Koch mag nicht mehr und hört auch als BFV-Präsident auf.

Dreieinhalb Wochen nach der krachend gescheiterten Wiederwahl in das DFB-Präsidium zieht der 63-jährige Jurist aus Poing Konsequenzen aus der überraschenden und ihn zutiefst verletzenden Niederlage gegen Gegenkandidatin Silke Sinning. “Ich selbst werde künftig meine persönlichen Prioritäten neu setzen und zum Jahreswechsel in meinen Beruf zurückkehren”, erklärte Koch in einer Presseerklärung des Bayerischen Fußball-Verbandes.

Ende Juni wird Koch nicht mehr - wie ursprünglich geplant - für eine weitere Amtszeit als Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes kandidieren. Auch diesen Entschluss hatte er dem BFV-Vorstand schon am 12. März mitgeteilt. “Es stand für mich sofort außer Frage, dass ich das Ergebnis des DFB-Bundestags respektiere und im Interesse des BFV zu einem schnellen Wechsel in der Verbandsführung meinen Beitrag leiste.” Koch räumt damit nach 18 Jahren den Sessel als BFV-Präsident.

Zur zentralen Figur wurde Koch rund um den Zwangsabstieg des TSV 1860 im Sommer 2017, als er die Löwen-Funktionäre bei der ein oder anderen Entscheidung unterstützt haben soll. Die 1860-Pressekonferenz am sogenannten “schwarzen Freitag” war beispielsweise im Haus des Fußballs in der Brienner Straße - und wurde weitgehend von Koch moderiert. Auch in Satzungsfragen soll Löwen-“Helfer” Koch beratend zur Seite gestanden haben. Außerdem hatte der ehemalige DFB-Funktionär über Nacht die Satzung im BFV per Umlaufverfahren zur 50+1-Regel angepasst.