VON LUCA HAYDEN UND BEAUTIFULSPORTS (IMAGO)

Das, was die Löwen ihren mitgereisten 1900 Fans beim 2:1-Sieg in Freiburg geboten haben, waren zwei grundverschiedene Halbzeiten: Nach dem frühen Platzverweis setzte die Köllner-Elf den Gegner mächtig unter Druck und führte folgerichtig mit 2:0. Danach verpassten die Blauen aber frühzeitig mehrmals für die Entscheidung zu sorgen. Nach dem Torwartfehler von Marco Hiller verkürzte die Freiburger Talente noch vor der Pause auf 1:2. Man spürte fortan, dass die Löwen etwas verlieren können. Selbst in doppelter Überzahl nach dem Seitenwechsel spielten die Löwen nicht klug - im Gegenteil: Sie mussten bis zum Schluß um diesen Sieg zittern. Die db24-Einzelkritik:

Marco Hiller (Note 4): Der Rückkehrer patzte vor dem Anschlusstreffer der Freiburger und brachte die Gastgeber so unnötig zurück ins Spiel. Nach dem Wechsel machte er seinen Fehler wieder wett, indem er zweimal sensationell gegen Kehrer parierte.

Yannick Deichmann (Note 3): Der Außenverteidiger war einer der Aktivposten im Offensivspiel der Löwen. Belohnte sich mit seinem ersten Tor im Sechzig-Trikot. Defensiv hatte der frühere Lübecker aber einige Probleme mit dem agilen Kehrer.

Stephan Salger (Note 4): Der Routinier kehrte nach seiner Verletzung zurück in die Startelf. Er spielte zu Beginn sehr ruhig und sicher, wirkte mit zunehmendm Spielverlauf in manchen Situationen unkonzentriert. Vor dem Gegentor ließ Salger Kehrer entwischen.

Semi Belkahia (Note 4): Wie immer zeigte er sich zu Beginn sehr zweikampfstark. Rettete einmal mit einem starken Tackling im Strafraum. Aber auch er war beim Gegentor nicht wach. Der frühere Garchinger ließ sich in der zweiten Halbzeit immer wieder zu unnötigen Fouls hinreißen und wirkte instabil.

Fabian Greilinger (Note 5): Während der junge Niederbayer beim 1:1 gegen Saarbrücken vor einer Woche noch brillierte, war er speziell in der zweiten Hälfte mit dem Überzahlspiel überfordert. Gut aber sein öffender Pass in der Anfangsphase auf Marcel Bär, der zur frühen roten Karte der Freiburger führte.

Quirin Moll (Note 3): Gehörte in der ersten Hälfte mit den zu stärksten Löwen, baute nach dem Wechsel aber wie die gesamte Mannschaft ab. Kann’s besser.

Stefan Lex (Note 5): In der ersten Hälfte bemüht, aber insgesamt fehlte ihm die Überzeugung und der Zug zum Tor. Wieder mal!

Merveille Biankadi (Note 4): Lange Zeit abwesend in der ersten Hälfte - bis zu seinem Geniestreich, als er zwei Freiburger wie Schulbuben stehen ließ und herrlich auf Bär servierte. Der wusste jedoch nichts mit dieser Großchance anzufangen. In der Pause wurde Biankadi ausgewechselt.

Richard Neudecker (Note 3): Erzielte mit einem cleveren Freistoß die Führung der Löwen. War auch danach ein ständiger Gefahrenherd und bereitete den zweiten Treffer vor. In der zweiten Hälfte mühte er sich, konnte aber das Spiel nicht mehr ordnen. Trotzdem: Ansteigende Form!

Erik Tallig (Note 5): Vorne fehlte dem Linksfuß die Zielstrebigkeit und auch gegen den Ball zeigte er nicht die gewohnte Bissigkeit.

Marcel Bär (Note 5): Klar, die rote Karte holt er mit großem Auge stark heraus - doch beste Torchancen konnte der frühere Braunschweiger nicht nutzen. So wird das nix mit der Torjägerkrone!

Dennis Dressel (Note 5): Kam zur Halbzeit für den offensiver agierenden Biankadi, um das Spiel der Löwen zu stabilisieren und die Führung zu sichern. Dressel fand aber nie wirklich in das Spiel und 1860 entglitt das Spiel mehr und mehr. So ist er zurecht nur zweite Wahl bei Köllner.

Phillipp Steinhart (Note 4): Der Linksverteidiger kam in der Schlußphase ins Spiel. Zur Spielberuhigung hat das aber nicht beigetragen.

Nathan Wicht (Note 5): War leider überfordert bei seinem Kurz-Einsatz.

Michael Köllner (Note 4): Die Löwen wurden von Köllner gut auf das Spiel vorbereitet - jedoch konnte seine Mannschaft mit der doppelten Überzahl später überhaupt nichts anfangen. Das kann man aber trainieren! Unnötig war seine vierte gelbe Karte kurz vor dem Ende wegen Reklamierens - damit ist er im Hit gegen Osnabrück gesperrt. Ein Nachteil für Sechzig!