Bär: "Wenn etwas Unmoralisches passieren sollte, muss man darüber sprechen"
- VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
- 15.05.2022 19:26
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VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)
Natürlich, Marcel Bär brachte die gerade überreichte Torjägerkanone mit in die provisorische Mixed-Zone nach dem 6:3-Schützenfest gegen Borussia Dortmund 2. Der Löwen-Stürmer war stolz wie Oskar.
Gegen die BVB-Reserve war Bär am Samstagnachmittag nochmals zu großer Form aufgelaufen: Zwei Tore, drei Vorlagen - fünf Scorerpunkte in einem Spiel. Was für eine Quote. Mit 21 Treffern krönte er eine starke Drittliga-Saison. Er holte sich die erste persönliche Auszeichnung seiner Karriere. 16 Treffer erzielte Bär seit Mölders-Abgang im Dezember. “Das Ding ist schwer - und schwer zu gewinnen”; erklärte ein freudestrahlender Bär: “Für mich persönlich, wenn man selbst auf dem Platz steht und am eigenen Leib erfahren musste, sich über ganz viele Spiele mit knallharten Innenverteidiger messen muss, kann ich sagen: Es ist nicht leicht zu gewinnen.”
Wenn man Bär etwas vorwerfen mag, dann vielleicht, dass er sich gegen die Großen in der Liga dann doch eher zurückgehalten hat. Beim 2:2 gegen Braunschweig traf er einmal - und beim 2:1 gegen Lautern ebenfalls einmal. Die Quote gegen die Teams aus den Top5 will er in der neuen Saison besser machen, wenn nicht noch was dazwischenkommt - ein unmoralisches Angebot.
Auf die Frage von db24, ob er sich vorstellen könne, demnächst seinen im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag bei 1860 zu verlängern, sagte Bär: “Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich bin schon lange in dem Geschäft dabei, ihr auch. Ich mache keinen Hehl daraus: Wenn etwas Unmoralisches passieren sollte, muss man darüber sprechen, weil ich 30 Jahre alt bin. Aber mein Plan ist es, nächstes Jahr bei Sechzig zu spielen.” Und genau das muss ihm Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel noch schmackhafter machen.