VON MARCO BLANCO UCLES UND SVEN SIMON (IMAGO)

Wenn Joseph Boyamba über die Münchner Löwen spricht, funkeln seine Augen. Der Neuzugang aus Mannheim ließ die Pressevertreter beim Gespräch am Dienstagmorgen deutlich spüren, mit welch großer Vorfreude er das Abenteuer in München-Giesing angeht. Auch wenn der 25-Jährige in seinen Leistungen noch Luft nach oben hat und um seinen Startplatz beim Kracher-Auftakt bei Dynamo Dresden am Samstag (14 Uhr, db24-Ticker) zittern muss, ist ihm anzumerken, wie wohl er sich an der Grünwalder Straße 114 bereits fühlt. Im Pressestüberl der Löwen sprach der quirlige und äußerst sympathische Offensivspieler über:

die bisherige Vorbereitung: “Es waren knackige vier Wochen. Von den Inhalten und Spielformen her ist es sehr viel, das passt mir auch. Es ist sehr fußballspezifisch, was wir machen. Wir werden auch Notfallpläne brauchen, wenn sich Mannschaften gegen uns tief hinten reinstellen.”

seine leichte Verletzung zuletzt: “Ich hatte kleinere Probleme im Oberschenkel Richtung Adduktorenbereich. Für mich war es wichtig, nicht komplett auszusetzen, aber es auch nicht zu übertreiben, sodass es für den Ligastart oder die Wochen danach nicht nach hinten losgeht. Das haben wir jetzt gut hinbekommen, die zwei freien Tage haben mir persönlich auch sehr gutgetan.”

den Kracher-Auftakt bei Dynamo Dresden: “Das ist natürlich ein Brett, wir sind heiß darauf. Alle Augen werden auf dieses Spiel gerichtet sein. Wir müssen uns definitiv dort nicht verstecken.”

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die drohende Reservistenrolle beim Auftakt in Dresden: “Klar ist es ungewohnt, da ich letztes Jahr fast immer gespielt habe. Man muss schon fair sein und darf nicht anfangen, herumzusticheln. Yannick Deichmann hat es zuletzt gut gemacht, Martin Kobylanski auch. Ich will dem Trainer zeigen, dass ich in die erste Elf will.”

seine Lieblingsposition: “Ich habe vergangene Saison - unter anderem im Hinspiel gegen Sechzig (Mannheim siegte mit 3:1; d. Red.) - auf der Zehnerposition gespielt. Das ist tendenziell meine Lieblingsposition, da ich um den Stürmer herumschwimmen kann. Ich kann mich auch immer wieder nach links oder rechts frei bewegen. Auch auf den Außenbahnen fühle ich mich wohl. Der Trainer hat mir aber von Anfang an gesagt, dass er mich im Zentrum sieht.”

Wie schließt 1860 die Drittliga-Saison 2022/2023 ab?

Umfrage endete am 02.08.2022 07:00 Uhr
Auf Platz 2
44% (4183)
Auf Platz 1
20% (1868)
Auf Platz 3
15% (1458)
Auf Platz 5 bis 8
10% (911)
Auf Platz 4
9% (826)
Auf Platz 17 bis 20 (Abstieg)
1% (128)
Auf Platz 9 bis 12
1% (115)
Auf Platz 13 bis 16
1% (57)

Teilnehmer: 9546

die hohe Erwartungshaltung bei den Löwen: “Druck haben wir 38 Spiele lang, egal ob es gegen Dresden oder Oldenburg geht. Natürlich sind wir durch die Neuverpflichtungen einer der Favoriten auf den Aufstieg. Wir lassen uns aber medial auch nicht erdrücken. Wichtig ist, dass wir wissen, was wir wollen.”

seinen Bezug zu 1860: “Ich hatte in Hennef einen Mitspieler, dessen Familie komplett weiß-blau war. Das komplette Haus war in diesen Farben angestrichen, auch die Handtücher im Badezimmer waren weiß-blau. Die Familie hat sich natürlich bei mir gemeldet, als die Gerüchte mit 1860 aufkamen (lacht). Man bekommt schon mit, was der Verein für eine Strahlkraft hat. Es ist ein Klub, der sicherlich nicht dafür da ist, Drittliga-Rekorde zu brechen. Mit Hennef haben wir häufiger in München Turniere gespielt und sind danach in die Allianz Arena gefahren, um die Zweitliga-Mannschaft anzuschauen.”

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den Stellenwert der Löwen in der Stadt: “In München sind die Sechzig-Fans ja in der Überzahl. Da steckt ehrliche Liebe dahinter, das merkt man. Das ist mehr als eben mal rübergehen und sich ein Mané-Trikot zu kaufen, das merkt man.”

die Rolle von Jesper Verlaat, der ebenfalls aus Mannheim kam, beim Transfer: “Ich habe mir natürlich ein, zwei Insider-Tipps von Jesper geholt, bevor ich mich mit Michael Köllner getroffen habe. Seinen guten Eindruck konnte ich bestätigen. Der Coach hat mir das Gefühl gegeben, dass meine Personalie hier am meisten gebraucht wird.”

seine Zeit bei Borussia Dortmund (2018 bis 2020): “Ich habe häufiger bei den Profis mittrainiert, auch wenn es zum Bundesliga-Debüt nicht gereicht hat. Ich war Kapitän der Zweiten Mannschaft, was mir in diesem jungen Alter sehr geholfen hat. Unter Lucien Favre war ich im Trainingslager dabei, konnte mich mit ihm gut auf Französisch verständigen.”

die Ambitionen für die Nationalmannschaft der Demokratischen Republik Kongo (Heimatland eines Elternteils) aufzulaufen: “Vor einigen Jahren kam bereits eine Anfrage, damals war ich eher abgeneigt. Mittlerweile ist es schon ein Anreiz für mich. Eines ist aber klar: Es muss passen zwischen Verein und Verband. Es gab auch schon Spieler, die vom Verband zurückkamen und keine Rolle mehr im Verein spielten.”