VON OLIVER GRISS

Die Löwen haben es bis in die Online-Ausgabe der renommierten “Zeit” geschafft - und das nicht aus einem positiven Grund, denn “Penta1860” wurde mit sofortiger Wirkung aus der League-of-Legends-Liga Prime League disqualifiziert. Das ist kein Scherz…

Die E-Sport-Organisation Penta 1860 habe laut dem dpa-Bericht wiederholt “finanzielle Verpflichtungen” versäumt. Einer Stellungnahme des Geschäftsführers und Eigentümers von Penta, Andreas Schaetzke, zufolge seien Spieler und Mitarbeitende nicht bezahlt worden. Er räumte Fehler ein: “Die Gründe sind finanzielle Probleme im Hause Penta, welche wir nicht schnell genug lösen konnten”, schrieb Schaetzke in einem Statement via Whatsapp an die Deutsche Presse-Agentur: “Die Schuld liegt natürlich hier voll bei uns - aber es ist auch wichtig, auf die Gründe einzugehen”, schreibt Schaetzke. Das seien nicht nur durch die Pandemie entstandene Probleme, sondern es zeige sich auch, dass «die Wachstumsmöglichkeiten für einen E-Sport-Club weiterhin stark limitiert bleiben”. Den offenen Verpflichtungen wolle man nachkommen. Die Stadtsparkasse München gilt als einer der Unterstützer der E-Sports-Abteilung bei 1860.

Wie die Liga für den deutschsprachigen Raum mitteilte, wird das Löwen-Team für die Relegation zwischen Division 1 und 2 ausgeschlossen. Penta darf darüber hinaus beim geplanten Prime Super Cup nicht teilnehmen. Das Team bekommt 2023 außerdem keinen Platz in der 2. Division der Liga, kann diesen also auch nicht verkaufen.

Auf der Website der Löwen werden die E-Sportler noch aufgelistet. Wie es weitergeht, ist Stand jetzt offen. Vor nicht all zu langer Zeit hatten die Giesinger noch große Pläne mit dieser Abteilung und wollten damit groß rauskommen. Vereinsmanagerin Viola Oberländer sagte 2019 zur “SZ”: “Wir wollen Trend und Tradition vereinen. E-Sport ist ein großer Sektor und wir wollen die Jugend nicht verlieren. Alle Mitglieder sollen vom E-Sport profitieren.” Und Präsident Robert Reisinger, der die Computer-Löwen als große Chance für den Klub sah, meinte damals: “Wir sind zuversichtlich, dass sich die Investition auszahlt, über Trikotwerbung und Trikotverkäufe, und auch über neue Vereinsmitglieder.” Der Plan war laut “SZ” damals, dass man über die E-Sportler die Bundesliga-Boxer finanzieren sollte - auch diese Strategie schlug fehl: Die Kampfsportler hatten sich vor einiger Zeit u.a. wegen Geldmangels aus der Eliteliga zurückgezogen.