Unter der Lupe: Der direkte Vergleich mit Duisburg spricht für die Löwen
- VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)
- 03.09.2022 11:06
- 10 Kommentare
VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTOS)
Deutscher Vizemeister gegen Deutscher Meister im Grünwalder Stadion. Gut, der zweite Platz des MSV Duisburg in der Bundesliga (1964) liegt genauso wie der Meistertitel der Löwen (1966) schon eine ganze Weile zurück. Die bittere Realität für beide Vereine heißt Dritte Liga. Beide Traditionsvereine möchten diese schnellstmöglichst verlassen.
Es wird heiß hergehen, wenn zwei der Spitzenteams am 7. Spieltag der Dritten Liga auf Giesings Höhen die Klingen kreuzen (heute, 14.03 Uhr, db24-Ticker). Der Sechstplatzierte aus Duisburg hat erst eine Partie verloren, die Löwen sind noch ungeschlagen. Doch was für ein Team erwartet das Team von Trainer Michael Köllner? Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen der erfahrenen Mannschaft rund um den Ex-Löwen Moritz Stoppelkamp (35)? Wir haben Duisburg genauer unter die Lupe genommen:
Stärken: 90 Minuten konzentrierte Defensivarbeit wird von den Löwen benötigt, wenn gegen den MSV der nächste Heimsieg gelingen soll. Die Duisburger schalten nach eigenem Ballgewinn blitzschnell nach vorne um. Rollt der MSV-Express erst einmal, ist er schwer aufzuhalten. Aber auch nach Standards sind die Zebras brandgefährlich, erzielten bereits drei Treffer nach Ecken. Zudem hat Duisburg mit der Verpflichtung von Angreifer Benjamin Girth (früher u.a. Braunschweig, Meppen und Osnabrück) einen Mittelstürmer der alten Sorte in der Offensive dazugewonnen.
Schwächen: Der Ausfall von Mittlefeldmotor Caspar Jander (Bänderriss) schmerzt den MSV extrem. Der 19-Jährige war in der laufenden Saison das Herz des Duisburger Spiels. Die Partien in Osnabrück (0:1) und Essen (2:2) haben zudem gezeigt, dass die MSV-Defensive unter großem Druck durchaus ins Wanken gerät. Es gilt für den Löwen, die Zebras dauerhaft zu beschäftigen.
Caspar Jander wird dem MSV Duisburg lange fehlen.
Trainer: Torsten Ziegner ist trotz seiner erst 44 Jahre bereits ein alter Hase in der Dritten Liga. Duisburg ist nach Zwickau, Halle und Würzburg bereits seine vierte Station in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands. Ziegner wurde in der vergangenen Saison am vorletzten Spieltag zu den Zebras geholt, als der Verein im Abstiegskampf steckte. Durch den 1:0-Erfolg gegen den SC Freiburg II konnte der neue Coach in seinem Debütspiel direkt den Klassenerhalt feiern. In dieser Spielzeit ist Ziegner auf einem guten Weg, die Duisburger in der Spitzengruppe der Liga zu etablieren.
Bisherige Saison: Nach zwei Spielzeiten, in denen die Duisburger bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern mussten, scheint sich der MSV gefestigt zu haben. Bis auf die späte 0:1-Niederlage in Osnabrück zum Saisonstart sind die Zebras noch ungeschlagen. Nach sechs Partien steht Duisburg mit elf Zählern auf Rang sechs. Die Euphorie im Umfeld ist groß - das trägt das Team um den alles überragenden Kapitän Stoppelkamp. Wie bei den Löwen auch ist der Anspruch in Duisburg aufgrund der großen Vergangeneheit ein anderer als Dritte Liga.