VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

Ein Verein am absoluten Tiefpunkt…

Am Sonntagnachmittag gab Erzgebirge Aue, das am vergangenen Freitag mit 1:3 bei 1860 verlor, bekannt, dass der langjährige Präsident Helge Leonhardt (63) nach acht Jahren Amtszeit mit sofortiger Wirkung zurückgetreten ist (db24 berichtete). Die Stimmung beim sieglosen Tabellenletzten der Dritten Liga könnte schlechter nicht sein. Leonhardt erklärte einen Tag nach seinem Aus gegenüber “Tag24” die Beweggründe für seinen Rückzug: “Ich erhielt anonyme Drohanrufe, woraufhin mich meine Kinder baten zurückzuziehen.”

In den vergangenen Wochen und Tagen hatte Leonhardt stets betont, alles dafür zu tun, mit Aue wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Die Drohanrufe und damit einhergehende Einmischung in seine Privatsphäre waren dann aber offensichtlich zu viel für das Alphatier der Sachsen.

Löwen-Coach Michael Köllner bedauerte nach der Partie gegen Aue die massive Kritik der Aue-Fans am Vorstand: “Ich kenne Helge Leonhardt schon lange. Es tut weh, wenn du siehst, mit wie viel Herzblut er dahintersteht und dann mit Vorstand-Raus-Rufen von den eigenen Fans begleitet wird. Ohne Helge Leonhardt hätte Aue nie auf so einem Niveau in der Zweiten Liga gespielt und hätte kein neues Stadion hinbekommen.”

Wie es in Aue weitergeht, war an Tag eins nach dem großen Beben noch unklar. Am Dienstag trifft sich der verbliebende Vorstand und bespricht neben einer möglichen Nachfolge von Leonhardt auch die Zukunft des massiv in der Kritik stehenden Trainers Timo Rost.