VON MARCO BLANCO UCLES UND SVEN SIMON (IMAGO)

Der Jubel war groß auf Giesings Höhen, als Stadionsprecher Sebastian Schäch am frühen Sonntagnachmittag das verkündete, was die Spatzen an der Grünwalder Straße 114 ohnehin bereits von den Dächern gepfiffen hatten: Torjäger Marcel Bär kehrte im Drittliga-Spitzenspiel gegen Saarbrücken nach knapp dreimonatiger Verletzungspause (Mittelfußbruch) zurück in die Startelf der Löwen. Einzig: Gebracht hat es nichts - 0:1 unterlag 1860 dem 1. FCS, die zweite Sechzig-Niederlage in Serie.

Auch wenn Bär noch nicht hundertprozentig fit wirkte, ließ Löwen-Coach Michael Köllner den Stürmer die kompletten 95 Minuten über auf dem Rasen. Am Tag nach der bitteren Niederlage verteidigte der Sechzig-Trainer in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Freiburg (Mittwoch, 19 Uhr, db24-Ticker) seine Entscheidung: “Es hätte keiner verstanden, wenn ich nach 60 Minuten den Bär runternehme - bei 0:1-Rückstand!”

Ausschlaggebend für die Nicht-Herausnahme Bärs seien für Köllner zwei Punkte gewesen: “Wir haben uns gefragt, ob Bär dem Spiel noch die Wende geben könnte und dies mit ja beantwortet. Zum anderen haben wir das Risiko einer erneuten Verletzung nicht gesehen. Es ging ihm nach dem Spiel und auch heute beim Training gut.” Immerhin eine gute Nachricht an diesem so bitteren Löwen-Nachmittag, an dem 1860 neben dem Spiel auch Shootingstar Leandro Morgalla verletzt verloren hatte.

Nun steht eine Englische Woche an und bei einem lange verletzten Spieler wie Bär das Thema Belastungssteuerung im Vordergrund. “Wir müssen natürlich schauen, was in Richtung Freiburg und Essen jetzt passiert”, betont Köllner. Will heißen: Die Entscheidung, ob Bär auch im Breisgau zur Startformation gehört oder ob möglicherweise Fynn Lakenmacher eine erneute Bewährungschance erhält, lässt sich der Löwen-Coach offen.