VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Eine neue Zeitrechnung hat beim TSV 1860 begonnen…

Zwei Tage nach der Entlassung von Michael Köllner (53) ist der Löwe wieder auf den Einserplatz an der Grünwalder Straße 114 zurückgekehrt - unter der Leitung der beiden Interimstrainer Günther Gorenzel und Stefan Reisinger. Bei der Presserunde vor zwei Tagen machte Gorenzel klar, wer beim vorübergehenden Coach-Duo das endgültige Sagen hat: “Am Ende muss ich eine Entscheidung treffen!”

Heute Vormittag jedenfalls leiteten beide zusammen die Einheit. Reisinger kam nach Fitness-Trainer Jörg Mikoleit als Zweiter auf den Platz. Gorenzel folgte wenige Minuten später, nach einem kurzen Gespräch mit Vize-Präsident Hans Sitzberger.

Nach dem Aufwärmen unter der Leitung Mikoleits und einer kurzen Rondo-Spielform bildeten die Trainer drei Mannschaften, die abwechselnd gegeneinander antraten. Viel Bewegung, viele Zweikämpfe. Immer wieder holten Reisinger und Gorenzel die Teams zusammen, gaben Anweisungen und Korrekturen. Reisinger rief lautstark über den Platz, worauf es ihm ankommt: “Tempo hoch! Und trotzdem Spaß reinbringen!” Es wurde viel geredet, die Intensität war hoch. Nach rund 80 Minuten war Feierabend.

Mittendrin übrigens: Die beiden zuletzt aussortierten Marius Willsch und Quirin Moll. Wie geht es mit den beiden Routiniers nach der Demission Köllners nun weiter? Moll wurde bereits von Köllner begnadigt, stand gegen Dresden (1:2) im Kader, zum Einsatz kam er nicht. Argumente, die für Einsatzminuten des 32-Jährigen in Oldenburg (Sonntag, 13 Uhr, db24-Ticker) sprechen: Die Formschwäche vieler Spieler im Löwen-Mittelfeld sowie die Erkrankung von Daniel Wein, der beim Donnerstagstraining nicht mitwirken konnte. Sechzig ist gut beraten, das Augenmerk wieder vermehrt auf defensive Stabilität zu legen. Gut möglich, dass 1860 deshalb in Oldenburg mit zwei defensiven Mittelfeldspielern agieren wird.

Von einer Erlösung durch die Köllner-Entlassung und damit einhergehender frischer Leichtigkeit bei den Spielern fehlte im Übrigen jede Spur. Ein großer Unterschied zu den Vorwochen war an den Mienen von Marcel Bär und Co. nicht abzulesen. Irgendwo verständlich: Nur weil Köllner nun weg ist, gestaltet sich die Allgemeinsituation natürlich nicht weniger angespannt. Das Einzige, was die Stimmung an der Grünwalder Straße 114 dauerhaft wieder entspannen kann, sind positive Ergebnisse. Am Sonntag wartet die erste Chance dazu…

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