RB Leipzig sperrt sich: Hatte 1860 die Beierlorzer-Abfindung nicht auf dem Zettel?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 20.02.2023 10:23
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Seit 20 (!) langen Tagen ist der TSV 1860 ohne Nachfolger von Michael Köllner, der einen Tag nach der 1:2-Heimpleite gegen Dynamo Dresden beurlaubt wurde.
Es war ein Alleingang der Geschäftsführung, zumindest Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik war nicht involviert - das Kuriose: Günther Gorenzel stellte nicht umgehend den Köllner-Erben vor, sondern setzte sich selbst auf die Trainerbank - wohlwissend, dass das Sport-Budget nahezu ausgeschöpft war und man für einen neuen Trainer wieder die kurz zuvor brüskierte HAM-Seite braucht.
Aus einer Liste von 15 Kandidaten hatte Gorenzel schließlich Achim Beierlorzer (55) als seinen Top-Kandidaten in der virtuellen Aufsichtsratssitzung vorgestellt. Im Laufe des Abends hatten sich beide Seiten schließlich mit Zähneknirschen auf diesen Vorschlag geeinigt.
Dass Beierlorzer möglicherweise von Erstligist RB Leipzig noch finanziell abgelöst werden muss, das soll in der 1860-Aufsichtsratssitzung angeblich kein Thema gewesen sein.
1860 geht gegen Verl mit 0:3 unter: Was muss jetzt passieren?
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Dachten die Löwen, sie bekommen ihren fränkischen Wunschkandidaten ablösefrei? Das lässt zumindest die Berichterstattung der “BILD” vermuten. Das Blatt schreibt: “Neben der Vertragsunterschrift bei 1860 will Beierlorzer vom Bundesligisten eine Abfindung im mittleren sechsstelligen Bereich. RB, das vom Interesse der Münchner nur aus den Medien erfahren hat, soll gleichzeitig auf Ablöseforderungen an 1860 verzichten. Da will Leipzig nicht mitspielen.” Heißt frei übersetzt: Leipzig wusste gar nicht, dass die Löwen ihren freigestellten Mitarbeiter als Köllner-Nachfolger verpflichten wollen.
Dieser Fall erinnert auch irgendwie an den Transferpoker um Raphael Holzhauser.
War 1860 wieder schlecht vorbereitet? Gorenzel nach dem 0:3 gegen Verl: “Es gibt keinen neuen Stand. Es müssen noch entscheidende Punkte geklärt werden.”
Sieht also so aus, dass Gorenzel trotz seiner Horror-Bilanz auch am Freitag in Halle (19 Uhr, db24-Ticker) auf der Bank sitzt…
db24 meint: Wenn beide Seiten nicht endlich vernünftig werden, droht dem TSV 1860 ein ähnliches Schicksal wie 2017.