VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Eine positive Sache brachte die enttäuschende Dienstreise der Löwen nach Halle am vergangenen Freitag dann doch mit sich. Durch das 0:0 konnte 1860 endlich einmal wieder zu Null spielen - erstmals seit 132 Tagen (2:0-Sieg in Osnabrück).

33 Treffer musste Sechzig in dieser Saison bereits schlucken - Rang neun in der Dritten Liga. Eine Bilanz, die dem neuen Löwen-Coach Maurizio Jacobacci ein Dorn im Auge ist. “33 Gegentore, das sind zu viele! Die Basis für den Erfolg ist eine stabile Defensive. Das gibt Selbstvertrauen, die Überzeugung steigt.” Die instabile 1860-Abwehr ist eine der großen Baustellen für den Italiener.

Mit welchem Personal will Jacobacci Sechzig defensiv wieder sattelfester aufstellen? Der 60-Jährige kann im Spiel gegen Köln (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker) in der Verteidigung auf das komplette Personal zurückgreifen. Nach db24-Informationen konnte auch der zuletzt angeschlagene Christopher Lannert am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren, ist also eine Option für das Duell gegen die Domstädter.

Bevor sich allerdings die Frage nach der Besetzung der Positionen stellt, bleibt erst einmal abzuwarten, in welchem System Jacobacci die Löwen auf das Feld schickt. In der Vergangenheit ließ der neue Sechzig-Coach, der sich selbst als “Taktik-Freak” bezeichnet, seine Teams häufig in einer Dreierkette agieren. Das Spielermaterial dazu hätte Jacobacci an der Grünwalder Straße 114.

Mit Semi Belkahia, Niklas Lang, Leandro Morgalla und Jesper Verlaat stehen vier Innenverteidiger mit gutem Drittliga-Niveau im Kader der Sechzger, die diese Positionen in der Dreierkette besetzen könnten. Akteure wie Fabian Greilinger, Christopher Lannert, Yannick Deichmann, Jo Boyamba oder Albion Vrenezi könnten als so genannte Schienenspieler im Mittelfeld agieren. Am Personal würde es also nicht scheitern. Fraglich ist nur, ob Jacobacci den Sechzgern in der kurzen Zeit das neue System einimpfen kann, erklärte er doch noch am Montag, dass er das Team taktisch nicht überfrachten wolle.

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Wie sich Jacobacci letztlich entscheiden wird, könnte man dem Italiener frühestens vielleicht in der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag entlocken. Der neue Löwen-Dompteur lässt sich auf dem Trainingsplatz nicht in die Karten schauen, nur seine erste Einheit am Montag war öffentlich, seitdem arbeitet 1860 geheim am Matchplan für das Duell gegen Köln.