VON MARCO BLANCO UCLES, OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Im hohen Norden wird durchgegriffen: Hansa Rostock hat nun auf das Fehlverhalten seiner Anhänger im Duell beim FC St. Pauli (0:1) reagiert und am Freitagmittag mehrere Strafen beziehungsweise Maßnahmen bekanntgegeben.

Was war passiert? Mehrere Chaoten aus dem Hansa-Block zündeten Pyrotechnik und warfen Böller sowie Keramikteile von zuvor zerstörten Toiletten aus dem Gästebereich. Ein Ordner und ein St.Pauli-Fan wurden leicht verletzt. In einem Statement unter dem Titel “Quo vadis, Hansa Rostock” schreibt der Verein von Ex-Löwe Dennis Dressel nun von überschrittenen Grenzen und No-Gos.

Rostock verurteilt die Geschehnisse jedoch nicht nur, sondern ergreift zusätzliche Maßnahmen. Hansa kontaktierte im Rahmen der gründlichen Aufarbeitung der Geschehnisse den DFB-Kontrolausschuss, die Polizeibehörden sowie das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus sprach der Tabellen-13. der Zweiten Liga ein Choreo-Verbot an die eigenen Fans für die restliche Saison aus. Zudem streicht Rostock die Gruppen-Kontigente für die Gastspiele in Paderborn und Magdeburg.

Auch im Stadion wird es demnächst ein anderes Bild geben. Um derartige Vorfälle in Zukunft noch besser aufklären zu können, werden im Ostseestadion weitere Überwachungskameras angebracht. Bei Auswärtsspielen wird Hansa in Zukunft rund zehn eigene Ordnungskräfte mitbringen, um Ausschreitungen bereits vorab zu unterbinden.

89147.jpg

Und die Löwen? Von derartigen Maßnahmen ist an der Grünwalder Straße 114 nichts zu hören. Angesprochen auf die jüngste Pyroshow der Sechzger-Fans in Halle (0:0) erklärte der Verein: “Wir werden die Vorfälle von Halle in den kommenden Tagen intensiv aufarbeiten.” Ähnliche Töne gab es in der jüngeren Vergangenheit schon häufiger zu vernehmen - passiert ist nichts. 1860 liegt in der Drittliga-Strafentabelle mit 53.250 € auf Rang zwei hinter Erzgebirge Aue. Das Halle-Spiel ist dabei übrigens noch nicht einberechnet. Summen, die den traditionell klammen Sechzgern extrem weh tun. Wann wird etwas dagegen unternommen?