VON JOSEF BIRCHENEDER UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Löwe weint…

Wieder wurde eine Drittliga-Saison mit Millionen-Investitionen in den Sand gesetzt, der Aufstieg ist mehr oder weniger nicht mehr erreichbar. Jetzt geht’s um den frühzeitigen Klassenerhalt. Die Fans sind bedient. Seit unserem Aufruf, die Gründe für das Scheitern aufzuschreiben, haben uns unzählige Emails erreicht. Eine davon stammt vom 38-jährigen Josef Bircheneder, der seit 2009 Löwen-Mitglied ist. Sein Statement lässt aufhorchen:

Im Prinzip gilt der Spruch “Game Over” für den TSV 1860 München bereits seit dem 30. Mai 2017, dem sportlichen Abstieg aus der 2. Bundesliga und in ganz besonderer Art und Weise seit dem 3. Juni 2017: An diesem Tag wurde Robert Reisinger zum Präsidenten des TSV 1860 “bestellt”.

Ob die Freistellung von Chef-Trainer Michael Köllner am 31. Januar die aus sportlicher Sicht beste Lösung für 1860 München war (im Bereich Verein-Innenleben war der Rauswurf sicher ein großer Fehler), ist reine Spekulation. Aber es hätte im Vorfeld dieser Entscheidung zwingend eine zeitnahe Abstimmung zwischen den beiden Gesellschaftern stattfinden müssen. So haben wir vermutlich in den darauffolgenden vier Liga-Spielen, unter dem 1,0-Fußball-Lehrer Günther Gorenzel, unser Saison-Ziel
(Aufstieg in die 2. Bundesliga) “verspielt”!

Krachend gescheitert - wieder einmal - und das in der Dritten Liga…

Ich will es als interne “NICHT-Kommunikation” bezeichnen, was die Zusammenarbeit zwischen den Gesellschaftern betrifft. Diese ist uns nun zum x-ten Male auf die Füße gefallen. Und das wie immer: Mit Ansage!

Es hat seit der “Macht-Übernahme” von Robert Reisinger nicht einmal ein “persönliches Treffen” - also ein Gespräch unter vier Augen - zwischen Reisinger (e.V.) und Hasan Ismaik (HAM International Limited) gegeben. Mehr als 5 Jahre und 9 Monate waren dafür jetzt Zeit. Diesen Fakt muss sich JEDER, der Sympathien mit “ Münchens Großer Liebe” hat, einmal durch den Kopf gehen lassen. Eigentlich undenkbar - aber bei 1860 München ticken die Uhren eben anders.

Hat der TSV 1860 eine demokratische Satzung?

Umfrage endete am 22.03.2023 09:00 Uhr
Nein!
86% (3348)
Ja!
14% (547)

Teilnehmer: 3895

Nahezu alles, was seit dem Köllner-Aus passiert ist, macht einen sprachlos! Es erweckt den Eindruck, dass viele Entscheider bei 1860 München amateurhaft handeln und völlig überfordert sind - oder es aber (was vermutlich Fakt ist) nicht besser können. Die Außendarstellung der Marke 1860 zum Jahres-Start 2023 ist ein “No Go”! JEDER Fan, JEDER Sponsor, JEDES Mitglied und JEDER sonstige Unterstützer vom einst so stolzen TSV 1860 München muss sich irgendwie ziemlich blöd vorkommen.

Nein, die Erwartung ist eben NICHT 3. Liga für einen Verein mit der Vergangenheit wie 1860 München - auch wenn es einige auf Seiten der Reisinger “Homeboys” möglicherweise anders sehen. “Grünwalder Stadion forever” lässt grüßen.

Da wir gerade davon sprechen: “Grünwalder Stadion” - DAS große Dauerthema ist seit Jahresbeginn durch das aktuelle Chaos an der Grünwalder Str. 114 irgendwie komplett in den Hintergrund getreten - dabei hoffte OB Dieter Reiter (in einem tz-Interview vom 1. Januar 2023) noch auf eine Entscheidung für eine der drei Lösungen (1860 bleibt im Grünwalder und akzeptiert die Mietkonditionen der Stadt, der Verein übernimmt das Stadion in Erbpacht oder 1860 baut selbst ein Neues Stadion) im ersten Halbjahr 2023. Wohl nicht mehr als Wunschdenken vom Münchner Stadt-Oberhaupt…

Die Sachlage in München-Giesing ist eindeutig: Wenn Robert Reisinger weiterhin Präsident bleibt, wird das auch 2023/2024 wohl wieder nix, was eine Rückkehr in die 2. Bundesliga betrifft.

Der Albtraum nimmt kein Ende - traurig aber leider die Wahrheit.

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