Der Gast-Kommentar von Willi Kaiser: "Der ganze Klub steht sich selbst im Weg"
- VON WILLI KAISER UND ULI WAGNER (FOTO)
- 12.03.2023 18:14
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VON WILLI KAISER UND ULI WAGNER (FOTO)
Der Löwe weint…
Wieder wurde eine Drittliga-Saison mit Millionen-Investitionen in den Sand gesetzt, der Aufstieg ist mehr oder weniger nicht mehr erreichbar. Jetzt geht’s um den frühzeitigen Klassenerhalt. Die Fans sind bedient. Seit unserem Aufruf, die Gründe für das Scheitern aufzuschreiben, haben uns unzählige Emails erreicht. Eine davon stammt von Willi Kaiser, 72, der in Ganderkesee im hohen Norden Deutschlands lebt. Sein Statement:
Seit 1965/66 bin ich Löwen-Fan! Wie kam es dazu? In den Pausen unserer Schule im Sauerland wurde jeden Montag die Mannschaft von Borussia Dortmund gefeiert. Der BVB war damals wohl der Meisterschaftsfavorit. Ich hatte mich bis dahin nicht so sehr für Fußball interessiert, fand es aber langweilig, dass alle nur hinter einem Club standen. Also schaute ich auf die Tabelle, und siehe da, auf dem zweiten Platz rangierte ein gewisser TSV München 1860. Fortan drückte ich den Löwen die Daumen. Ein paar Spieltage vor Serienende (so meine Erinnerung) trafen die Sechzger auf Dortmund und gewannen, ich glaube, mit 2:0. Ich war plötzlich “der Held”, hatte ich mich doch die ganze Zeit als Löwen-Fan “geoutet”!
Seitdem sind viele Jahre vergangen. Ich bin jetzt 72 Jahre alt und habe mich, wann immer es möglich war, auf den meist weiten Weg ins Stadion gemacht, um meine Löwen in natura zu sehen. Meistens allerdings auswärts. Zuletzt in Oldenburg (ich wohne in Ganderkesee, ganz in der Nähe). Ich dachte, ich sei so ziemlich der einzige Löwen-Anhänger im Stadion, außer den mitgereisten Fans. Weit gefehlt! Ich traf etliche Oldenburger und im Ostfriesischen beheimatete Leute mit Löwenschal. Das ließ mein Herz höher schlagen, denn es waren nicht nur ältere Menschen, die “unserem Club” die Daumen drückten…
1860 steigt wieder nicht in die Zweite Liga auf: Ist der Reisinger-Weg bei 1860 noch der richtige?
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Man sieht daran, was für eine Ausstrahlung von 1860 immer noch ausgeht. Um so trauriger ist die Tatsache, dass sich der ganze Klub offensichtlich selber im Wege steht. Was haben wir in den letzten, bald 60 Jahren für Aufs und Abs erlebt. Nur, das derzeitige Bild der Löwen ist echt grausam! Ich verfolge das Geschehen Tag für Tag. Morgens kommt als erstes der Klick auf dieblaue24, um zu sehen, ob es Neuigkeiten gibt!
Ganz, ganz schlimm finde ich diese unglaublichen Anfeindungen gegenüber Herrn Ismaik! Das darf nicht wahr sein! Was geht nur in diesen Köpfen vor??? Und was geht im Kopf des Herrn Präsidenten vor, dass er
zum einen die Anti-Ismaik-Plakate und zum anderen die Pyros duldet? Ich bin vielleicht zu weit vom Geschehen entfernt, um mir ein realistisches und objektives Bild von der Lage zu machen. Jedenfalls, man kann es nicht oft genug sagen: Herr Ismaik, vielen Dank, dass Sie die Löwen am Leben erhalten und hoffentlich immer wieder in die Bresche springen, wenn Not am Mann ist! Das ist nicht selbstverständlich!
Aber eines ist auch klar: Wird der TSV 1860 München nicht bald die Kurve kriegen, damit meine ich Ruhe im Verein, mehr Miteinander, statt Gegeneinander und damit zu einer besseren Aussendarstellung kommen, dann wird er über kurz oder lang wieder in der Regionalliga landen. Das will, außer einigen wenigen, wohl keiner. Einmal Löwe, immer Löwe!
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