VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Wenn es um die ehrabschneidenden Anti-Ismaik-Plakate in der Westkurve geht, dann schiebt Präsident Robert Reisinger gerne die Meinungsfreiheit vor. Aber steht der Ober-Löwe wirklich dahinter?

Meister-Löwe Bernd Patzke, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, erzählt der “TZ” exklusiv, dass er zuletzt unangehm mit Reisinger in Kontakt gekommen ist: “Als ich mal vor einiger Zeit meinem Ärger öffentlich Luft machte, bekam ich von Präsident Reisinger gleich einen Rüffel, wie ich dazu käme, mir sowas anzumaßen.”

Warum, ist einfach erklärt: Patzke ist einer der großen Helden der Löwen-Geschichte - auch wegen ihm wurde der TSV 1860 überhaupt ein Traditionsverein. Der Ex-Nationalspieler (keiner hat mehr Länderspiele in seiner Löwen-Zeit gemacht) ist einer, der sich den Mund nicht verbieten lässt - auch nicht von Reisinger. Zur Info für Reisinger: Patzke ist u.a. Vize-Weltmeister 1966. Wenn nicht er über das Erscheinungsbild der Löwen und den Sport sprechen darf, wer sonst?

Dass Patzke offenbar kein Einzelfall ist, hat zuletzt auch Uwe Wolf, früherer Spieler und Trainer des TSV 1860, gegenüber db24 bestätigt. Nachdem der 55-Jährige ehemalige Löwen in wichtige Positionen forderte, schrieb ihm Reisinger eine unangenehme SMS: “Wenn ich das sage, dann tut mir das weh. Da habe ich auch nicht mehr drauf geantwortet. Das war sehr respektlos. Da werden verdiente Leute von 1860 angegangen. Da merkt man schon, dass man anderen Leuten, die bei 1860 erfolgreich waren, nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln gegönnt hat. Wenn ich zum Beispiel beim Legenden-Turnier in Regensburg sehe, was Michi Hofmann für Leidenschaft reinbringt. Das sind alles Leute, die schätzt man gar nicht bei 1860. Es wollen viele nicht hören: Warum schafft es Bayern, kompetente Persönlichkeiten aus dem Sport in den Verein zu holen und wir nicht? Es wird keinem was gegönnt…”

Verträgt Reisinger nicht die Wahrheit?