VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, es war kein leichter Gang für die Löwen…

Nach dem blamablen 1:4 gegen Dortmund 2 mussten die Sechzger - Spieler und Funktionäre - in der Westkurve antanzen. Zum Rapport.

Und dort wurde es nach der zweithöchsten Heimpleite der Drittliga-Historie nicht nur unangenehm für Kapitän Stefan Lex & Co., sondern auch für Präsident Robert Reisinger. Der Ober-Löwe wurde von dem ein oder anderen Fan angefegt - Reisinger drehte sich dann auch schnell wieder mit hochrotem Kopf vom Zaun ab.

Damit zeigt sich: Nicht alle finden seinen Kurs, den er seit knapp sechs Jahren wenig erfolgreich fährt, noch gut. Reisinger verliert jetzt sogar in seiner Kurve wertvolle Unterstützer.

Kein Wunder: Wieder schmeißt der TSV 1860 eine Saison trotz Millionen-Investitionen einfach weg, hat sich vor Wochen aus dem Aufstiegskampf verabschiedet. Auch die Qualifikation für den DFB-Pokal ist mehr oder weniger futsch.

Die Spieler mussten sich unterdessen eine Standpauke von einem früheren Vorsänger der Cosa Nostra anhören - nein, ein Comeback der altbekannten Ultras der erfolgreichen Bundesliga-Zeit ist ausgeschlossen. Warum das ehemalige CN-Mitglied aber das Wort in der Kurve übernehmen durfte, ist nicht bekannt.

Sicher ist nur: Nach seinem Monolog mussten die Löwen-Profis ihre Trikots abgeben - und das obwohl Zeugwart Norbert Stegmann nicht mehr viele Sätze bis zum Saisonende zur Verfügung hat.

Winter-Neuzugang Raphael Holzhauser machte jedenfalls den Anfang und warf sein Trikot einem Buben zu. “Die Fans sind natürlich enttäuscht. Es waren viele Kinder drinnen und da habe ich einem Kind das Trikot gegeben”, erklärte der Österreicher. Die Kollegen folgten seiner Tat - und so hatte die Aktion wenigstens etwas Gutes an einem tristen Sonntagnachmittag…