VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

Die Mängelliste der Löwen in der Saison 2022/2023 ist lang. Ein Hauptproblem: 1860 fehlt ein echter Knipser. Im Sechzig-Angriff herrscht häufig Flaute…

Bestes Beispiel dafür: Der Löwe wartet seit 675 (!) Minuten auf ein Stürmer-Tor. Am 11. Februar traf Marcel Bär bei der 1:2-Niederlage in Meppen zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Seitdem waren ausschließlich Mittelfeldspieler für die Sechzger erfolgreich.

Top-Torschütze für die Giesinger ist nach wie vor Fynn Lakenmacher, der in dieser Spielzeit bislang siebenmal einnetzte. Ein ordentlicher Wert für einen 22-Jährigen in seiner Debütsaison. Zur Wahrheit gehört aber eben auch: In seinen letzten 19 Einsätzen traf Lakenmacher genau einmal - am 21. Januar gegen Zwickau (3:1). Die Leichtigkeit aus der Anfangsphase der Saison, als er mit seinem bulligen Körper und fulmiantem Abschluss für Angst und Schrecken bei den gegnerischen Verteidigern sorgte, ist verloren gegangen.

Zusammengerechnet kommen Bär (vier Treffer), Lakenmacher (sieben Treffer) und Meris Skenderovic (vier Treffer) auf 15 Saisontore - zu wenig für die hohen Ansprüche in München-Giesing. In den beiden vorherigen Spielzeiten stellte 1860 jeweils den Torschützenkönig der Dritten Liga - Sascha Mölders 2020/2021 (22 Treffer) sowie Marcel Bär 2021/2022 (21 Tore). In dieser Saison steht Lakenmacher als bester Sechzig-Torjäger nach 29 Spieltagen auf Rang 19 der Torschützenliste - ernüchternd.

Interessant: Gemessen an der Spielzeit, ist Skenderovic der gefährlichste Löwen-Angreifer in dieser Saison. Der 25-Jährige trifft alle 207 Minuten ins gegnerische Gehäuse. Lakenmacher benötigt dafür durchschnittlich 225, Bär 240 Minuten.

Wie geht es im Sommer weiter? Der Vertrag mit Bär läuft aus. Beim 30-Jährigen, der beinahe die komplette Hinserie mit einem Mittelfußbruch ausfiel, stehen die Zeichen auf Trennung. Im Gegensatz zu Bär besitzen Lakenmacher und Skenderovic jeweils beide ein Arbeitspapier bei den Löwen bis 2024. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie auch in der kommenden Saison auf Torejagd gehen werden bei 1860. Die Anlagen, um häufiger zu treffen, haben beide. Wichtig wäre, dass sie einen erfahrenen Sturmkollegen zur Seite gestellt bekommen. Dass sich die beiden relativ unerfahrenen Angreifer bei einem Klub mit der Größe der Löwen erst alleine, dann mit einem formschwachen Bär, schwer tun, war in ihrer Premierensaison unübersehbar. Man darf gespannt sein, wie die Sechzig-Bosse personell im Sommer den Löwen-Angriff umbauen.

Die Bilanz der Löwen-Angreifer 2022/2023