VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Versöhnliches Ende einer gebrauchten Saison?

Was für den TSV 1860 in der Dritten Liga zutreffen könnte, gilt unter anderem besonders für Innenverteidiger Niklas Lang. Bis zum 29. Spieltag kam der 20-Jährige auf gerade einmal 157 Einsatzminuten, durfte lediglich bei Freiburg II (0:2) von Beginn an ran. Gegen die BVB-Reserve mussten die Löwen eine bittere 1:4-Klatsche hinnehmen, bei der Lang jedoch noch zu den besseren Sechzgern in der Defensive gehörte.

Beim Auswärtsspiel in Ingolstadt (3:1) kehrte Leandro Morgalla in den 1860-Kader zurück. Viele Beobachter rechneten im Vorfeld der Partie damit, dass Morgalla anstelle von Lang wieder in die Innenverteidigung rutschen würde. Doch Löwen-Coach Maurizio Jacobacci verfolgte einen anderen Plan: Er ließ das zentrale Duo Jesper Verlaat/Lang beisammen und Morgalla hinten rechts verteidigen. Yannick Deichmann rutschte anstelle von Quirin Moll ins defensive Mittelfeld.

Lang zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen zurück. Sein Werte bei den Schanzern: 79 Prozent Passgenauigkeit, 65 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 67 Prozent gewonnene Kopfballduelle, acht abgefangene Bälle sowie 16 (!) Balleroberungen. Dementsprechend zufrieden äußerte sich der Starnberger, dessen Vertrag in München-Giesing noch bis 2024 läuft, nach der Partie: “Für mich war es schön, erneut das Vertrauen des Trainers zu bekommen, obwohl wir das letzte Spiel leider verloren haben.” Lang betonte zudem, dass er um seinen Platz in der Innenverteidigung kämpfen wird: “Jetzt bin ich auf dem Platz und will auch auf dem Platz bleiben!”

Sein Kollege in der defensiven Zentrale, Verlaat, kam nach der Partie ebenfalls auf ihn zu sprechen: “Er hat gegen Dortmund eigentlich ein gutes Spiel gemacht. Der Trainer belohnt das. Die Spieler merken, dass der Trainer gute Leistungen belohnt. Das freut mich für Niki, er hat heute wieder ein gutes Spiel gemacht!”

Wie geht es im Sommer weiter? Auf dem Papier hat der Löwe derzeit vier Innenverteidiger im Kader: Lang, Verlaat, Morgalla und Semi Belkahia. Im Sommer stößt zudem Nachwuchs-Talent Michael Glück wieder zum Aufgebot. Bis auf Belkahia, dessen Zukunft ungewiss ist, besitzen alle einen Vertrag für die kommende Spielzeit. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation auf dieser Position entwickeln wird. Eines ist klar: Lang hat bewiesen, dass er bereit dafür ist, den Konkurrenzkampf anzunehmen - und auf seine Chance zu lauern.